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Gießen@Schule zieht positives Fazit

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Von: Christoph Hoffmann

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Astrid Eibelshäuser, Ralf Volgmann und Frank Unger (v. l.) sind von der Umwandlung in eine GmbH überzeugt. 	FOTO: SCHEPP
Astrid Eibelshäuser, Ralf Volgmann und Frank Unger (v. l.) sind von der Umwandlung in eine GmbH überzeugt. FOTO: SCHEPP © Oliver Schepp

Gießen (chh). Lehrer, Sekretärinnen, ein Hausmeister: Viel mehr Berufe gab es früher in den Schulen nicht. Heute ist das anders. Bibliothekskräfte kümmern sich um den Bestand und die Aufsicht in den Mediatheken, Küchenhilfen sorgen dafür, dass die Kinder Mittags satt werden und Sozialarbeiter sorgen sich neben vielen anderen Bereichen um den sozialen Frieden. Früher hat in Gießen der Verein zur Förderung der Schulen diese und viele weitere Aufgaben übernommen.

19 Schulen nehmen Angebot wahr

Im Sommer 2018 beschloss die Stadtverordnetensammlung dann, die Tätigkeitsbereiche auf eine neugegründete GmbH zu überragen. Der Name der 100 prozentigen Tochter der Stadt: Gießen@Schule. »Das System war so groß geworden, dass wir es auf andere Füße stellen mussten«, erklärte die zuständige Stadträtin Astrid Eibelshäuser jüngst diesen Schritt. Ihr Zwischenfazit fällt positiv aus. Und auch Geschäftsführer Ralf Volgmann sowie der pädagogische Leiter Frank Unger, die beide zuvor schon im Förderverein aktiv waren, sind von der Umwandlung in die GmbH überzeugt.

Von den 20 ganztägig arbeitenden Schulen in der Stadt kümmert sich Gießen@Schule um 19. Lediglich die Herderschule organisiert diese Bereiche selbst. »Die Schulen werden in ihren Aufgaben unterstützt, vor allem im administrativen Bereich«, sagte Eibelshäuser. Dabei würden drei Themenbereiche hervorstechen: Schulsozialarbeit, Unterstützung im Ganztagsbetrieb sowie die Organisation und Vernetzung von Projekten und Trägern.

»Als wir mit dem Verein 2010 angefangen haben, waren wir 35 Mitarbeiter. Jetzt haben wir in der GmbH 275«, betonte Volgmann. Die allermeisten davon seien in Teilzeit, zudem würden sich viele studentische Kräfte auf diesem Weg ihr Studium finanzieren. Aber auch viele Mütter gehörten zum Team und könnten so ihre Kinder direkt nach der Schule mit nach Hause nehmen.

Volgmann betont, dass die pädagogische Arbeit weiterhin im Verantwortungsbereich der Schulen liege, die GmbH kümmere sich hingegen vor allem um die Bereitstellung von Personal für die anderen Bereiche.

Zum Jahresende 2019 waren zum Beispiel 28 Bibliothekskräfte bei Gießen@Schule eingestellt. Sie würden bei der laufenden Aktualisierung der Bestände unterstützen, die Ausleihe und das Mahnwesen übernehmen und sich um die Aufsichten kümmern.

Auch 32 Küchenhilfen gehören zum Team und arbeiteten in den Mensen der Schulen. »Sie kontrollieren das vom Caterer gelieferte Essen, decken die Tische, geben das Mittagessen aus und reinigen das Geschirr«, sagt Volgmann. Auf diesem Wege würden 1250 Gießener Kinder mit Mittagessen versorgt. Bald werden es noch mehr sein. Denn ab dem kommenden Schuljahr werden auch 161 Jungs und Mädchen aus der Weißen Schule sowie 40 Kleebachschüler dieses Angebot nutzen. Dazu gehört auch das »Hygienemanagement«, für das die GmbH verantwortlich ist.

Ein wesentlicher Bestandteil von Gießen@Schule ist die Sozialarbeit. Laut dem pädagogischen Leiter Frank Unger sind 14 Männer und Frauen an vier Grundschulen, vier weiterführenden Schulen und einer Förderschule auf diesem Gebiet im Einsatz. Sie beraten und leisten Hilfe in Einzelfällen, leiten sozialpädagogische Gruppenarbeit und sind an Projekten beteiligt.

Sozialarbeit wichtiger Baustein

»Wenn es Probleme in Klassen gibt und der Lehrer uns bittet, setzen wir uns auch gerne in den Unterricht und unterstützen bei der Vermittlung von Sozialkompetenzen.« Unger ist überzeigt, dass die Umwandlung von Verein zur GmbH sowohl für Lehrer, Schüler als auch Eltern positive Folgen habe. »Dadurch, dass die Sozialarbeiter den ganzen Tag präsent und immer an der gleichen Schule im Einsatz sind, hat das eine ganz andere Qualität erhalten.«

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