Gießener wollen Masken zumeist aufbehalten
Gießen (bf). Wann tragen Sie noch Ihre Maske? Seit die Hessische Landesregierung beschlossen hat, dass in Innenräumen keine gesetzliche Maskenpflicht mehr besteht, entscheidet jeder für sich, wann der Mund-Nasen-Schutz noch angebracht ist. Bei einer Straßenumfrage im Seltersweg haben Passanten in den letzten Tagen Stellung dazu genommen: Offenbar wollen die meisten ihre Maske zum Schutz vor einer Corona-Infektion weiter aufbehalten,
Adrian Spiller ist 17 Jahre alt und sagt, er würde die Maske in Geschäften weiterhin tragen. Auch außen in Menschenmengen lasse er sie lieber noch einmal auf. »Ich finde, es ist aktuell noch die falsche Maßnahme, die Maske wegzulassen«, meint er. Nur in Restaurants bis zum Platz trägt auch Spiller nicht mehr den Mund-Nasen-Schutz.
Sybille Janotta-Schulte ist 72 Jahre alt. Sie trage weiterhin überall in öffentlichen Innenräumen die Maske, dabei spiele es keine Rolle, ob es ein Restaurant oder ein Geschäft sei. Ihr Verhalten habe sich aufgrund der neuen Regelungen nicht verändert. »Das Tragen der Masken bringt Sicherheit, und deswegen ist es noch zu früh,« findet Janotta-Schulte.
Olaf Gruß, der 53 Jahre alt ist, benutzt die Maske immer, vor allem wenn es eng wird, egal ob in Außen- oder Innenbereichen. Er hätte das Fortbestehen der Maskenpflicht aufgrund der immer noch hohen Infektionszahlen besser gefunden. Selbst in der Gastronomie trage er die Maske noch bis zum Platz. »Ich gehe auch lieber in Läden, in denen weiter eine Maskenpflicht besteht«, sagt er. Für ihn ist die Maske selbstverständlich geworden,
Laura Stellachi, 30 Jahre alt, hält sich an ihr Gefühl. Sie trage wie die anderen Befragten ihre Maske weiterhin in Innenräumen und im Zweifel auch lieber außen. »Man kommt sich jetzt auch komisch vor, Leute, die keine Maske tragen, dafür in Gedanken zu verurteilen, da es ja erlaubt ist«, meint sie. Wenn Stellachi unter Freunden und Bekannten ist, nimmt sie die Maske allerdings ab.
Eine ganz andere Meinung zu dem Thema vertritt der 69-jährige Rolf Becker, der kein Foto von sich in der Zeitung haben wollte. Aus seiner Sicht haben die Masken nie sehr viel gebracht, da viele ihren Mund-Nasen-Schutz zu locker, zuweilen unter der Nase und ohne wirkliche Abdichtung, tragen würden. »Die geatmete Luft sucht sich natürlich den geringsten Widerstand und entweicht dann, ohne gefiltert zu werden, an den undichten Stellen«, meint Becker. Das zeige sich auch in den hohen Inzidenzzahlen. Diese bezweifle er aber auch, da die Schnelltests von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich zuverlässig seien. Das habe er selbst mit seinem Sohn getestet. »Also ich trage die Maske nur noch, wenn ich dazu gezwungen werde«, sagte Becker abschließend. FOTOS: BF