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Gießener Wohnbau eröffnet Kundencenter – und noch mehr

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Von: Christoph Hoffmann

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Geschäftsführerin Dorothee Haberland und der neue Bereichsleiter des Kundenservices, Thierry Fimmel, in den neuen Räumen des Kundencenters.
Geschäftsführerin Dorothee Haberland und der neue Bereichsleiter des Kundenservices, Thierry Fimmel, in den neuen Räumen des Kundencenters. © Oliver Schepp

Die Eröffnung des Kundenzentrums in der Ludwigstraße ist nur eine von vielen Neuerungen bei der Gießener Wohnbau. Vor allem der Digitalisierung wird große Bedeutung beigemessen.

Gießen – Dorothee Haberland steht vor dem neuen Kundenzentrum der Wohnbau in der unteren Ludwigstraße. Am Vortag war an der Fassade noch der Maler zugange und hat für den letzten Feinschliff gesorgt. Nun sind die Türen auch für Besucher geöffnet, auch wenn der offizielle Start erst für den kommenden Montag (16. Mai) angegeben ist. »Das war sozusagen ein Warmstart«, sagt die Wohnbau-Chefin und betont, dass in den vergangenen Wochen die Abläufe vor allem mit Blick auf die technische Infrastruktur eingeübt worden seien.

»Wir freuen uns unheimlich, dass wir mit der Eröffnung unseres Kundencenters nun täglich von Montag bis Freitag und persönlich für unsere Mieter und Wohnungssuchende erreichbar sind.« Für das kommunale Wohnungsunternehmen ist diese Art von Kundenservice ein Meilenstein.

Neues Kundencenter bei der Wohnbau in Gießen: Termine innerhalb von 24 Stunden

Wer früher ein Anliegen mit einem Wohnbau-Mitarbeiter in Gießen persönlich besprechen wollte, musste mitunter lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Lediglich an drei Tagen die Woche und nur für wenige Stunden hatte das Kundenzentrum im Hinterhof der Ludwigstraße 4 geöffnet. Nicht selten bildeten sich lange Schlangen. Diese Zeiten sollen der Vergangenheit angehören, nicht nur wegen des 130 Quadratmeter großen und etwa 200.000 Euro teuren Kundencenters.

Bereits seit einigen Monaten steckt die Wohnbau in Gießen in einem Reformprozess. Das neue Logo ist die sichtbarste, aber bei Weitem nicht einzige Veränderung. Vor allem die Digitalisierung soll vorangetrieben werden. Vor Haberlands Zeit als Geschäftsführerin ist diesem Thema offenbar keine große Aufmerksamkeit geschenkt worden. Laut Thierry Fimmel, seit Anfang des Jahres neuer Bereichsleiter Kundenservice bei der Wohnbau Gießen, waren etwa Bewerbungen für freie Wohnungen damals mit jeder Menge Telefonaten, persönlichen Treffen, einer manuellen Erfassung der Daten sowie Briefwechseln verbunden.

»Nun geht das online per QR-Code«, sagt der 36-Jährige mit Blick auf das neue digitale Interessentenmangement. »Teilweise können so innerhalb von 24 Stunden Termine vereinbart werden«, sagt Fimmel. Zuvor habe das mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen gedauert. Von dieser Prozessoptimierung sollen in erster Linie (potenzielle) Mieter profitieren.

Gießener Wohnbau: Mehr Arbeit in den Quartieren

Aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhofft sich Haberland viele Vorteile. »Unser ganzer Vermietungsprozess ist jetzt viel effektiver.« Unkomplizierte Fragen, die rund 80 Prozent der Anliegen ausmachen würden, könnten nun schneller abgearbeitet werden, und dank der digitalen Erfassung der Mieterdaten von allen Kundenberatern. Das rechtfertige auch die Kosten, die durch die Umgestaltung und das neue Kundenzentrum in Gießen entstehen, sagt Haberland.

Die durch die Digitalisierung gewonnene Zeit soll unter anderem in zusätzliche analoge Arbeit fließen. »Unsere Kundenbetreuer sollen mehr in die Quartiersarbeit einsteigen«, kündigt Haberland an. Den Frieden in den Hausgemeinschaften zu erhalten, brauche Zeit und persönliche Gespräche. Daher soll zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den Mieterräten gestärkt werden, auch zusätzliche Sprechstunden in den Gießener Bezirken seien denkbar.

Im neuen Kundenzentrum soll es jeden Tag die Möglichkeit zu Gesprächen geben. Auch über Themen, die theoretisch dank der Digitalisierungsoffensive online erledigt werden können. »Wer mit der digitalen Welt nicht zurechtkommt«, betont Haberland, »erhält in unserem Kundenzentrum ganz unbürokratisch Hilfe.« (Christoph Hoffmann)

Die stadteigene Wohnbau GmbH ist gleich bei zwei großen Zukunftsthemen in den nächsten Jahren gefordert: Sie soll neuen sozialen Wohnraum schaffen und gleichzeitig ihren Bestand bis zum Jahr 2035 energetisch sanieren

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