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Erneut Einbruch in neuem Restaurant in Gießen - Gastronom sauer auf Stadt

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Von: Kays Al-Khanak

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Das Skafos in Gießen. © Harald Friedrich

Erst im Juli hat das Skafos am Gießener Lahn-Ufer eröffnet. Bereits jetzt wurde zweimal eingebrochen. Der Chef ist enttäuscht von der Politik.

Gießen - Georgios Svolos hat genug. Innerhalb eines Monats ist in seinem erst im Juli eröffneten Restaurant Skafos am Uferweg in Gießen schon zweimal eingebrochen worden. Der Ablauf war immer ähnlich: Gewaltsam eingestiegen, erzählt der Gastronom, seien die Täter über ein kleines Fenster nahe des Eingangs. Abgesehen hätten sie es auf Alkohol. Svolos sagt, er sei »enttäuscht und sauer« - auch über die Stadt, von der er sich nicht wahrgenommen fühlt.

Wie die Polizei Gießen bestätigt, ereigneten sich die Einbrüche am 27. Juli zwischen 1 und 8 Uhr sowie am Mittwoch - ebenfalls zwischen 1 und 8 Uhr. Beim ersten Mal hätten die Täter Alkohol aus dem griechischen Restaurant gestohlen, beim zweiten Mal Alkohol und ein Tablet, teilt die Polizei auf Anfrage dieser Zeitung mit. Außerdem hätten die Einbrecher vor Ort Alkohol und Lebensmittel konsumiert. Svolos sagt, sie hätten sich über Pudding und Eis hergemacht. Das klingt alles nicht nach professionellen Tätern, sondern nach klassischer Beschaffungskriminalität.

Einbruch in neues Gießener Restaurant: Lebensmittel müssen weggeworfen werden

Bei den gestohlenen Flaschen mit Hochprozentigem und dem Tablet ist es nicht geblieben. Die Einbrecher, sagt Svolos, hätten außerdem drei große Kühlschränke geöffnet und nicht wieder geschlossen. Sie hätten Lebensmittel wie Lachs oder Fleisch aus den Truhen geholt und auf den Boden geworfen. Da die Kühlkette unterbrochen wurde, konnte Svolos sehr viele Lebensmittel nicht mehr verwerten und musste sie wegwerfen.

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Spuren des Einbruchs im Restaurant Skafos. © Red

Svolos hat wegen der Einbrüche nicht nur die Polizei alarmiert, sondern auch der Stadt Gießen geschrieben. Zwar sei das Ordnungsamt vor Ort gewesen, aber von den politisch Verantwortlichen habe er bis heute nichts gehört. Er fühlt sich deshalb als Unternehmer von der Stadt nicht richtig wahrgenommen. »Seit 42 Jahren arbeite ich zehn bis zwölf Stunden am Tag, ich habe nie von Sozialhilfe gelebt«, sagt der gebürtige Grieche. Er zahle Gewerbesteuern, aber die Stadt schaffe es nicht, die Rahmenbedingungen zu bieten, dass er als Unternehmer erfolgreich sein könne.

Gießen: Stadt steht in Kontakt mit verärgertem Gastronomen

Sichtlich verärgert sagt er dann, dass die Stadt stattdessen regelmäßig kontrolliere, ob rund um das Restaurant regelkonform auf den »zu wenigen« Stellplätzen geparkt werde. Svolos ist dazu übergegangen, seinen Kunden, die ein Knöllchen bekommen haben, als Ausgleich einen Gutschein zu geben.

Wie die Stadt auf Anfrage mitteilt, stehe sie mit dem Gastronom in Kontakt und sei mit Blick auf die Einbrüche auch bestrebt, eine Lösung für mögliche Ursachen für die Taten vor Ort zu finden. (khn)

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