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Besucherrekord beim Gießener Lahnuferfest: Kritik an Becher-Konzept

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Zeitweise war der Andrang auf dem Lahnuferfest in Gießen groß. © Felix Leyendecker

Menschen, soweit das Auge reicht: Bei hochsommerlichen Temperaturen hat das Lahnuferfest in Gießen alle Erwartungen der Veranstalter übertroffen.

Gießen - Das Lahnuferfest 2022 in Gießen hat aus dem Vollen geschöpft. Nach einem vergleichsweise verhaltenen Auftakt am Donnerstag wurde die innenstadtnahe Fläche dann immer stärker bevölkert, Besucher und Veranstalter freuten sich über die hochsommerlichen Temperaturen. Organisator Christian Trageser war hochzufrieden und sprach von schätzungsweise insgesamt rund 150 000 Besuchern - seinen Angaben zufolge ein neuer Rekord. Für Highlights am Wochenende sorgten die 90er-Show mit Buffalo & Wallace sowie die Radio-Party mit FFH DJ Daniel Fischer.

Dicht an dicht drängten sich die Menschen auf dem Lahnuferfest 2022 in Gießen. Nach zwei Jahren Coronapandemie war das für den einen oder anderen zwar wieder etwas ungewohnt und vielleicht manchmal auch etwas unangenehm. Dennoch zog es die Feierwütigen wieder in Scharen an die Lahn. Spätestens am Samstagabend ging ohne dichtes Gedränge und ohne Schiebereien nichts mehr. An den Engstellen wie der Hauptbühne war das Gelände so überlaufen, dass ein problemloses Durchkommen nicht möglich war.

Gießen: Unwetterfreies Lahnuferfest 2022 - „Echt der Wahnung, was hier los ist“

Bei Temperaturen um die 35 Grad am Samstag und Sonntag zeigte sich das Fest glücklicherweise auch von seiner unwetterfreien Seite. Die Besucher lockte eine Unmenge von Ständen, etwa eine Ginbar oder das Weindorf. Kulinarisch kamen die meisten auf ihre Kosten. Wer Lust auf exotische Kost hatte, der kam in der Streetfood-Area nicht zu kurz. Von Pastrami über Langosch bis hin zum ungewöhnlichen hawaiianischen Burger - für den Gaumen war gesorgt. Wer dann ausreichend gespeist hatte, der wurde in den einzelnen Bereichen von unterschiedlichsten Genres Musik beschallt.

Die Menschen saßen auf Bänken, Loungemöbeln und teilweise auch auf dem Boden vor den Bühnen, um zumindest ein wenig freie Fläche zu haben. »Es ist ja echt Wahnsinn, was hier los ist«, sagte eine Gruppe von Lehramtsstudenten. Teilweise war der Andrang so groß, dass der persönliche Abstand nicht gewahrt werden konnte, von 1,50 Meter wie noch zur Hochzeit der Pandemie ganz zu schweigen. Apropos Pandemie: Die gab es während des Festivals offenbar nicht, Masken wurden jedenfalls so gut wie nicht gesehen.

Lahnuferfest in Gießen: „Kaufbecher“ in der Kritik - Veranstalter weist Vorwurf zurück

Das Fest war eintrittsfrei. Allerdings mussten die Besucher für den ersten Becher ihres Getränks 3 Euro zahlen - was nicht jedem gefiel, auch aus ökologischen Gründen, weil hier Unmengen an zusätzlichem Müll produziert worden sein dürfte. Trageser wies diesen Vorwurf jedoch zurück. Der »Kaufbecher« sei ein kleiner Beitrag, um die steigenden Kosten und die Schwierigkeiten auszugleichen, unter denen die Veranstaltungsbranche in den letzten zwei Jahren gelitten habe. Zudem könne man die Becher noch in den kommenden Wochen an der Strandbar am Schwanenteich abgeben und bei einer »Vorteilsaktion« sogar noch Geld sparen. (ixi)

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