Gießener Kaffee-Rösterei „Kaffee Pura“ zieht um und vergrößert sich deutlich

Wer fair gehandelten Kaffee möchte, wird künftig die Philosophenhöhe in Gießen ansteuern können. Mit „Kaffee Pura“ zieht ein weiteres Unternehmen in das ehemalige US-Gelände.
Gießen – Laut einer Magistratsvorlage für die kommende Sitzungsrunde des Stadtparlaments hat die Kaffeerösterei Pura große Pläne. Das 2011 in Gießen gegründete Unternehmen will im östlichen Bereich des Wohn- und Gewerbegebiets Philosophenhöhe auf einem fast dreieinhalb tausend Quadratmeter großen Grundstück neu bauen und sich erweitern. Dafür soll das Stadtparlament den Verkauf des städtischen Grundstücks für rund 400 000 Euro Mitte Juli genehmigen.
Es ist die mittlerweile dritte Firmenansiedlung, die die Stadt für die derzeit in Erschließung befindliche Philosophenhöhe bekannt gibt. In der vergangenen Runde hatten Ausschüsse und Parlament bereits dem Verkauf von Grundstücken an zwei Unternehmen aus Langgöns zugestimmt, die auf die frühere Fläche der US-Streitkräfte bauen und ihren Sitz nach Gießen verlegen wollen. Kaffee Pura wechselt dagegen nur auf die andere Seite der Grünberger Straße.
Gießen: Umzug auf die Philosophenhöhe schafft bei Kaffee Pura neue Arbeitsplätze
Das von Markos Gebreselassie geführte Unternehmen, das sich auf die Verarbeitung und den Vertrieb von fair gehandeltem Kaffee aus dem ostafrikanischen Äthiopien spezialisiert, hatte laut Magistrat ein überzeugendes Bebauungskonzept vorgelegt. Zudem wolle Kaffee Pura am neuen Standort zehn neue Arbeitsplätze schaffen.
Da die Gewerbeflächen in Gießen mittlerweile insgesamt knapp werden und es sich beim gewerblichen Bereich der Philosophenhöhe um ein sehr kleines Gebiet handelt, hatte sich die Stadt für ein besonderes Vergabeverfahren entschieden. Auch soziale und ökologische Kriterien seien neben wirtschaftlichen und städtebaulichen eingeflossen, erläutert die für die Liegenschaften zuständige Stadträtin Gerda Weigel-Greilich (Grüne). Beworben um die wenigen Grundstücke hätten sich insgesamt acht Firmen. Entstehen soll auch eine Park-and- Ride-Anlage zur Verkehrsentlastung der Innenstadt. (Burkhard Möller)