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Gießen in der Nazi-Zeit

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Gießen (pm). »Gießen und der Nationalsozialismus. Wie eine mittelhessische Stadt ihre jüdischen Schuhhändler*innen verdrängte und beraubte« lautet der Titel eines Vortrages, zu dem das Oberhessische Museum am Donnerstag, 1. September, um 18 Uhr im Saal der Pankratiusgemeinde (Georg-Schlosser-Straße 9) einlädt. Referent ist Peer Morten Pröve. Er stellt die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit zur Vertreibung der jüdischen Geschäftsleute in Gießen vor.

Dazu gibt er einen kurzen Einblick in die Situation der jüdischen Bevölkerung Gießens am Anfang des 20. Jahrhunderts und in die Geschichte der Stadt im Nationalsozialismus. Am Beispiel des Schuhhandels beleuchtet der Vortrag die schrittweise Verdrängung der jüdischen Eigentümer von Geschäften zugunsten von »Nichtjuden« im Sinne der nationalsozialistischen Rassentheorie. Dies bedeutete in der Regel die Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz von Jüdinnen und Juden und wird heute als »Raub« eingeordnet. Im Vortrag soll zudem ein Blick auf (Nicht-)Wiedergutmachung und (Nicht-)Aufarbeitung geworfen werden.

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