Fehlende Barrierefreiheit in Gießen: Aufzug-Bau am Bahnhof verzögert sich weiter

Menschen mit Behinderung benötigen Barrierefreiheit. In Gießen ist das nicht überall gegeben. Baumaßnahmen zur Behebung werden verschoben.
Gießen - Weiterhin Geduld gefragt ist bei Menschen mit körperlichen Behinderungen, wenn es um die Beseitigung von Barrieren geht. Wie die Stadt Gießen auf Anfrage mitteilt, musste zum Beispiel die Ausschreibung für Arbeiten nahe der Bahnhofsbrücke zum Alten Wetzlarer Weg erneut ausgeschrieben werden.
Viele Fahrräder sind noch immer auf der Brückenseite zum Bahnhof hin abgestellt. Eigentlich sollten diese an der Stelle nicht mehr stehen, weil dort ein Aufzug angedacht ist. Über die Jahre hinweg wurde das Bauprojekt mehrmals verschoben.
Fehlende Barrierefreiheit in Gießen: Lieferprobleme und Neuausschreibung
Auf Anfrage teilt Stadtsprecherin Claudia Boje mit, dass mehrere Ausschreibungen »leider allesamt aufgehoben« werden mussten - vor allem aufgrund der Situation im Baugewerbe und der Lieferketten-Problematik. »Wir schreiben erneut aus und versuchen, passende Anbieter zu finden.« Klappe alles, könnte im zweiten Quartal des Jahres 2023 mit den Arbeiten begonnen werden. Fahrradparkplätze entstehen derweil hinter der Post; geplant ist die Fertigstellung in diesem Jahr.
Beim seit mehr als einer Dekade geforderten Aufzug an der südlichen Seite des Stadttheaters wird auf eine Machbarkeitsstudie gewartet, die das Hochbauamt - so hieß es in der vergangenen Sitzung des Fahrgastbeirates - im Herbst vorlegen will. Dann werde man weitersehen, hieß es in der Sitzung. Wie Boje auf Anfrage mitteilte, können zu einem genauen Termin aber noch keine Aussagen getroffen werden. (rsc)
Auch an anderer Stelle musste der Standort Bahnhof Gießen ebenfalls zurückstecken. Der geplante ÖPNV-Knotenpunkt soll doch erstmal nicht kommen, das entschied die Deutsche Bahn im Februar 2022. Ein anderes Projekt hat Vorrang. Auch die finanziellen Mittel für die Rahmensanierungen seitens der Stadt fehlen.