»Gemeinsames Singen nicht selbstverständlich«

Gießen (bac). Bei bestem Sommerwetter wurde der Musikalische Sommer auf dem Schiffenberg gestern mit dem »Tag des Liedes« feierlich eröffnet. Groß war die Vorfreude der beteiligten Chöre und Gruppen im Vorfeld gewesen, sich wieder einmal öffentlich vor einem breiten Publikum zu präsentieren.
»Ist das nicht großartig?«, fragte Gießens Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher bei seiner offiziellen Eröffnungsrede, als er in die erwartungsvollen Gesichter des Publikums blickte. »Nach zwei Jahren Pandemie wissen wir jetzt, dass gemeinsames Singen und Musizieren nicht selbstverständlich ist«.
Daher dankte er besonders der Interessensgemeinschaft der Gießener Gesangs- und Musikvereine und ihrem Vorsitzenden Gerd Zörb, die diese Veranstaltung erneut organisiert hatten. Der Vorsitzende der Interessensgemeinschaft Zörb appellierte an das Publikum, dass man sich einem Chor- oder einem Orchester anschließen solle, damit dieses wertvolle Kulturgut auf Dauer nicht verloren gehe. Denn viele Chöre hätten akute Nachwuchssorgen. »Kommen Sie zu unseren Übungsstunden, und ich versichere es Ihnen: Sie werden es nicht bereuen«.
Kraftvolle Blasmusik
Anschließend präsentierten verschiedene Chöre die komplexe Bandbreite des Chorgesangs: Von reinen Männerchören, über hellklingende Frauen- und Kinderstimmen, bis hin zu gemischten Zusammensetzungen - aufgelockert durch kraftvolle Blasmusik der Fanfarenzüge Melodia und Hansa Gießen. Bestgelaunt und hochmotiviert zeigten sie die musikalische Bandbreite von sakralem Chorgesang bis hin zu musikalischen Evergreens.
Der Tag des Liedes wurde außerdem gestaltet von den Vereinen MGV Einheit Allendorf/Lahn, MGV 1890 Kleinlinden, Chorgemeinschaft Allendorf, Sängervereinigung Wieseck, MGV 1877 Lützellinden, GV Eintracht Wieseck, Eintracht Kleinlinden, Klangfarben.
Nächster Termin beim Musikalischen Sommer ist der 17. Juni. Ab 20 Uhr spielt die Bigband der Liebigschule. Dabei wollen sie ihrem Konzept treu bleiben und ein vielseitiges Programm von Jazz, Blues und Latin bis hin zu Rock und Pop präsentieren.