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Gegner des eritreischen Regimes wollen demonstrieren

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Von: Kays Al-Khanak

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Regimenahe Demonstrierende bei der Kundgebung auf dem Berliner Platz. © Marc Schäfer

Gießen (khn). Zwei Wochen nach der Demonstration von Vereinen, die dem eritreischen Regime nahestehen, wollen nun die Gegner des Machthabers Isayas Afewerki in Gießen auf die Straße gehen. Wie die Stadt mitgeteilt hat, werden am Donnerstag, 20. Oktober, bis zu 1000 Teilnehmende erwartet. Im Gegensatz zur Demo vom 6. Oktober ist die Veranstaltung auf den Berliner Platz beschränkt;

einen Demo-Zug wird es nicht geben. Es seien »keine grundsätzlichen Einschränkungen des Verkehrs in der Innenstadt zu erwarten«, teilt die Stadt in einer Presseerklärung mit. Dies war bei der Versammlung am 6. Oktober nicht geschehen, da der Demo-Zug vom Bahnhof bis zum Berliner Platz führte.

Angemeldet worden ist die Demo nach Informationen dieser Zeitung von einer Gießenerin, die gebürtig aus Eritrea stammt. Das Thema lautet: »Gegenveranstaltung der Regimekritiker zur Versammlung vom 6. Oktober«. Damit bezieht sich die Anmelderin auf die Versammlung der regimenahen Vereine an jenem Tag. Dort hatten die Veranstalter den Angriff von mutmaßlichen Gegnern des eritreischen Regimes auf eine Veranstaltung des eritreischen Konsulats in den Hessenhallen am 20. August verurteilt. Dabei waren im Vorfeld des Festes 26 Besucher und Helfer sowie sieben Polizisten verletzt worden. Gleichzeitig hatten die aus ganz Deutschland kommenden Demo-Teilnehmer das Porträt von Machthaber Afewerki, den unter anderem Menschenrechtsorganisationen als Diktator bezeichnen, getragen - im Bilderrahmen, auf Plakaten oder T-Shirts.

Die Regimegegner wollen sich am Donnerstag, 20. Oktober, von 14 bis 19 Uhr versammeln. Als Redner angefragt sind unter anderem Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher und der Ausländerbeirat. Der hatte bei der Demo der regimenahen Vereine gesprochen. Auch interne Kritiker warfen dem Vorstand daraufhin fehlende Neutralität vor.

Der Bereich zwischen Rathaus und der Kundgebung auf dem Berliner Platz soll mit Gittern abgesperrt werden. Der Haupteingang des Rathauses kann genutzt werden. Die Versammlung der regimenahen Gruppen mit in der Spitze 700 Teilnehmenden sicherte die Polizei mit einem Großaufgebot ab. Wie Polizeisprecher Jörg Reinemer sagt, sollen am Donnerstag ähnlich viele Polizisten zum Einsatz kommen.

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