Karstadt-Filiale in Gießen soll zu „Schön hier“ werden: Investor bringt Millionenbetrag auf
Die ehemalige Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filiale in Gießen soll zu „Schön hier“ werden. Ein Drittel der deutschen Galeria-Filialen sollen geschlossen werden.
Gießen – Markus Schön, der Vorstandsvorsitzende von buero.de, macht bei einer potenziellen Übernahme der Karstadt-Filiale in Gießen ernst. Am Sonntag verschickte er eine Mitteilung, wonach seine Unternehmensgruppe 47 Standorte des strauchelnden Galeria-Karstadt-Kaufhof-Konzerns übernehmen möchte und die Filialen künftig unter dem Namen „Schön hier“ geführt werden sollen. Schön bestätigt damit einen Bericht des Mitteldeutschen Rundfunks.
„Wir wollen an den 47 Standorten Einkaufserlebnisse schaffen, die die Kundinnen und Kunden mit „Schön hier“ verbinden und ihnen ein Gefühl der Heimat und des Zuhauses vermitteln“, sagt Schön und fügt an, dass in den Warenhäusern künftig im Falle einer Übernahme auch verstärkt regionale Produkte verkauft werden sollen.
„Schön hier“ in Gießen: Galeria-Karstadt-Kaufhof schließt ein Drittel der Filialen
„Wir haben uns zirka 100 Domains gesichert, die die von uns gewünschten Standorte mit dem möglichen Namen der Warenhäuser kombinieren“, teilt Schön mit. Gießen gehört demnach dazu.

Wer giessen-schoen-hier.de in seinem Browser eingibt, landet auf der Homepage des Büroartikelhändlers. Ein Blick in das Register des Deutschen Marken- und Patentamts belegt zudem, dass „Schön hier“ als Markenname von Schön angemeldet worden ist.
Investor will 47 Standorte übernhemen – auch Gießen
Schön teilt zudem mit, dass in das Projekt inklusive Markenrechte und Logo bereits ein einstelliger Millionenbetrag investiert worden sei. „Weitere Mittel wurden in den Gremien freigegeben. Daher freuen wir uns, dass es nun möglich scheint, zeitnah in konkrete Gespräche einzusteigen.“
Für die Übernahme aller 47 Standorte gehe sein Unternehmen von einem Investitionsvolumen im dreistelligen Millionenbereich aus. Ende Oktober hat der Konzern Galeria-Karstadt-Kaufhof mitgeteilt, Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen zu wollen, inklusive Gang vor das Insolvenzgericht. Mindestens ein Drittel aller deutschen Filialen sollen geschlossen werden.
Zweite Insolvenz bei Galeria-Karstadt-Kaufhof
Es ist das zweite Mal innerhalb von weniger als zwei Jahren, dass der aus dem Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof entstandene Warenhauskonzern den Weg zum Insolvenzgericht antreten muss. Bereits während des ersten Lockdowns im April 2020 hatte das Unternehmen solch eine Rettung suchen müssen. (Christoph Hoffmann)