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Freude am tänzerischen Miteinander

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Die mehrfachen Tanz-Weltmeister Domen Krapez und Natascha Karabey geben sich die Ehre. © Heiner Schultz

Gießen (kdw). Seit zwanzig Jahren hilft die Tanzschule Astaire’s allen Interessierten, sich im Einklang mit der Musik zu bewegen. Im Lauf der Zeit kam noch die Rolle des erfolgreichen Veranstalters von Kabarett- und Musicalprogrammen dazu. Martin Pongs und Michael Schardt konnten zufrieden sein, als sie am Dienstag ihr 20-jähriges Jubiläum feierten:

Das Haus war voll, und sogar die mehrfachen Tanz-Weltmeister Domen Krapez und Natascha Karabey gaben sich die Ehre. Die Stimmung war großartig.

Zum einen lag das am tanzlustigen Publikum, das auf ziemlich hohem Niveau bewies, dass ihre Stunden in der Tanzschule nicht vergeblich gewesen waren: Lust an der Bewegung zur Musik und Freude am tänzerischen Miteinander waren im ersten Teil des Abends nicht zu übersehen, getreu dem Motto ihres Tanzlehrers Michael Schardt. »Egal, was ihr tanzt, tanzt es mit Überzeugung«, erinnerten sich zwei Tänzer. Hinzu kam eine originelle Musikauswahl (Jazzklassiker Curtis Stiger oder das »Game-of-Thrones«-Thema), die das Mitschwingen leicht machte. Man sah, dass Tanzen Freude macht.

Im offiziellen Teil würdigten die beiden Tanzlehrer die Leistungen ihres umfangreichen Teams und blickten anekdotisch zurück auf die Anfänge ihres Unternehmens. Ob er zu Anfang Angst vor dem Loslegen gehabt hätte? »Nö, dazu war gar keine Zeit, alles ging viel zu schnell«, rekapitulierte Pongs. Schardt erinnerte an die Härten, welche die Veranstaltungsbranche durch die Pandemie belastet hatten.

Auftritt von Pianist Rainer Bielfeldt

Als Solist trat der renommierte Komponist, Pianist und Sänger Rainer Bielfeldt in zwei kurzen Sets auf. Er musizierte eher nachdenkliche, chansonhafte Titel, die wenig zur Belebung der Atmosphäre beitrugen. Mit Ausnahme von der sensationellen »Rinnsteinprinzessin«, die seine erheblichen Meriten als Texter deutlich machte.

Hauptattraktion war das Paar Domen Krapez und Natascha Karabey. Die beiden gewannen siebenmal hintereinander die deutsche Meisterschaft der Professionals in den Standardtänzen, 2021 siegten sie beim Blackpool Dance Festival in der Kategorie Professional Ballroom und gewannen sowohl die Europameisterschaft als auch die Weltmeisterschaft der Professionals in den Standardtänzen - um nur die allerwichtigsten Erfolge zu nennen.

Das Paar überzeugte mit einer bestechenden choreografischen und darstellerischen Übereinstimmung bis ins letzte Detail, sie glitten förmlich auf Luft dahin - ein eindrucksvolles Erlebnis. Kaum hielt man eine Steigerung noch für möglich, da präsentierten sie etwas später einen sogenannten Show Dance, eine freie Choreografie ohne strenge Regeln, aber akkurat im Duktus des Standardtanzes. Dabei lief ein sehr clever gestaltetes Playback: Erst schwofte Elvis liebestrunken in den Saal, dann sangen abrupt immer mehr andere Künstler, und ein Geräusch wie ein Schallplattenknackser leitete abrupt zum jeweils nächsten Titel über. Krapez und Karabey setzten das perfekt in einer Körperzuckung um und tanzten ohne Pause durch. Immer weiter ging es im sausenden Schritt von Queen zu Michael Jackson bis zum samtweichen Abschluss mit Norah Jones. Der Clou war der geniale Schnitt der Nummern und die ebensolche choreografische Umsetzung, diesmal mit einem Lächeln. Das hatten schließlich auch die Zuschauer im Gesicht, nachdem sie von diesem vergnüglichen Wirbelwind umtost worden waren und spendeten donnernden Applaus für die Spitzen-Shownummer.

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