Flüchtlingszahlen steigen an

Gießen (chh). Nach zuletzt rückläufigen Zahlen steigt die Zahl der in der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung untergebrachten Flüchtlinge wieder an. Am Mittwoch waren es 2048 Personen. Rechnet man alle hessischen Standorte der Einrichtung zusammen, sind es 4052 Menschen, teilt Thorsten Haas, Pressesprecher des zuständigen Regierungspräsidiums Gießen, auf Anfrage dieser Zeitung mit.
»Wobei anzumerken ist, sämtliche Zugänge erfolgen ausschließlich über den Standort in Gießen und werden dann auf die einzelnen EAEH-Standorte bzw. die Notunterkunft Alsfeld weiterverteilt.«
Anfang des Monats waren in der Grünberger Straße lediglich 1500 Menschen untergebracht. Der Anstieg der Geflüchtetenzahl wird vor allem beim Blick auf die täglichen Ankünfte deutlich. Während zwischen dem 21. und 27. Juni durchschnittlich 80 Geflüchtete in der Grünberger Straße registriert wurden, waren es vergangene Woche mit 150 Menschen annähernd doppelt so viele. »Den höchsten durchschnittlichen Tageszugang der vergangenen Monate hatten wir in der Kalenderwoche zehn mit ca. 460 Personen pro Tag«, sagt Haas.
Das war Anfang März und somit kurz nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Bis heute sorgen Putins Bomben dafür, dass vor allem Menschen aus Kiew, Odessa und Co. Zuflucht in Gießen suchen. Laut Pressesprecher Haas haben die Ukrainer im Monat Juni 45 Prozent aller in der EAEH aufgenommenen Geflüchteten ausgemacht. Es folgten die Nationalitäten Afghanistan (17,2 Prozent), Türkei (9,6 Prozent), Syrien (6,4 Prozent und der Iran (ca. 2 Prozent). Im Monat Juni sind insgesamt 2829 Geflüchtete von der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen registriert worden. Davon waren 1659 männlich, 1170 weiblich und 768 im Kindesalter. Das entspricht einer prozentualen Verteilung von rund 66 Prozent Männern und rund 33 Prozent Frauen inklusive Kinder, teilt Haas mit und fügt an: »In Bezug auf die Menschen aus der Ukraine liegt das Verhältnis bei zirka 44 Prozent Männern und 55 Prozent Frauen inklusive Kinder.«
In den vergangenen Wochen hat das RP die medizinischen Kapazitäten auf dem Gelände durch den Bau einer weiteren Leichtbauhalle erweitert.