Erwin Glaums 95. Geburtstag

Gießen (iri). Ein Mann, dessen berufliches und ehrenamtliches Wirken eng mit dem Namen Liebig verbunden ist, feierte am vergangenen Samstag, 4. März, seinen 95. Geburtstag: Erwin Glaum. Der Studiendirektor im Ruhestand und ehemaliges Vorstandmitglied des Liebigmuseums hat sich ganz besonders durch seine beliebten Experimentalvorlesungen einen Namen gemacht.
Sie sorgten dafür, dass das Liebigmuseum weit über Hessen hinaus bekannt wurde. Zahlreiche Fernsehteams waren im Museum zu Gast, um sich von Glaum verzaubern zu lassen, wenn er ganz im Stile der Zeit Liebigs seine Experimente im Frack und Zylinder vorführte. Doch nicht nur den Naturwissenschaften galt seine Liebe, auch die Ahnenforschung ist ein Steckenpferd des Jubilars.
Geboren wurde er am 4. März 1928 in Oberkleen. Im Krieg war er ab Januar 1944 als Flakhelfer bis Kriegsende eingesetzt. Sein Abitur holte er in Bad Nauheim nach, studierte in Passau und an der Technischen Hochschule in Darmstadt Chemie, Biologie und Physik. Bereits während der Referendarausbildung kam er an die Liebigschule, wo er bis zum Ende seiner Berufstätigkeit wirkte. Er war unter anderem Leiter des mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Aufgabenfeldes der Schule, gab Unterricht am Abendgymnasium, organisierte Fachleitertagungen auf Bundesebene und prüfte angehende Chemielehrer an der JLU.
»Nach der Pensionierung 1990 erfolgte ein nahtloser Übergang von der Liebigschule zum Liebig-Museum«, erinnert sich der sympathische Jubilar. In 13 Jahren hielt er über 600 Experimentalvorlesungen und führte über 1300 Besuchergruppen durch das Museum. 2003 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
Seit Anfang der Siebzigerjahre betreibt Glaum Ahnenforschung. Seit 2010 hat er sich ganz besonders als Herausgeber und Hauptautor der acht Oberkleener Heimathefte hervorgetan. Bei seinen Forschungen wurde er von Ehefrau Rosel unterstützt, bis zu ihrem Tod 2019. Seinen Ehrentag feierte Erwin Glaum im Kreise seiner Familie und mit Freunden. Zu den Gratulanten zählten allen voran die beiden Söhne mit Schwiegertöchtern und vier Enkeln. FOTO: IRI