Erstaufnahmeeinrichtung zu 93 Prozent belegt

Gießen (khn/dpa). Wer aktuell an der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen (EAEH) vorbeikommt, hat den Eindruck, dass die Belegungszahlen ziemlich hoch sind. Dieser erste Eindruck ist nicht falsch: Wie ein Sprecher des Regierungspräsidiums (RP) Gießen auf Anfrage dieser Zeitung sagt, waren in den Gebäuden an der Rödgener Straße am gestrigen Mittwoch insgesamt 2697 Menschen untergebracht.
Platz am Gießener Standort haben 2864 Bewohnerinnen und Bewohner.
In den acht EAEH-Standorten - unter anderem Büdingen, Friedberg, Kassel oder Neustadt - sowie in einer Notunterkunft in Alsfeld sind aktuell 5876 Menschen untergebracht - bei einer maximalen Kapazität von 7593. Damit liegt die Auslastung insgesamt bei 70 Prozent. »Die Situation ist angespannt, aber beherrschbar«, teilt das RP mit. Das Ankunftszentrum in Gießen, wo die Flüchtlinge registriert werden, sei mit 93 Prozent aktuell besonders stark ausgelastet. In der letzten Augustwoche kamen im Durchschnitt rund 150 Menschen pro Tag in der EAEH an, heißt es vom RP weiter.
Neben den acht Standorten gibt es derzeit noch eine Notunterkunft in Alsfeld als zusätzliche Einrichtung. »Ein Großteil der Notunterkünfte konnte vor geraumer Zeit wieder geschlossen werden«, teilt das RP mit. »Ziel war, die anderen Notunterkünfte, die sich in erster Linie in Sporthallen befanden, wieder schnellstmöglich der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.«
44 Prozent sind Ukrainer
Wie der Sprecher des RP auf Anfrage dieser Zeitung mitteilt, kamen von den in der EAEH untergebrachten Geflüchteten 44 Prozent aus der Ukraine, 14,7 Prozent aus Afghanistan, 11,3 Prozent aus Syrien und 11 Prozent aus der Türkei.
Vereinzelt komme es in den Einrichtungen immer noch zu Corona-Infektionen. »Die Infektionszahlen liegen jedoch derzeit im niedrigen zweistelligen Bereich«, teilt das RP mit.