Erst hilflos - dann Haftbefehl
Gießen (pm). »Hilflose Person im Zug aus Frankfurt am Main - Ankunft 20.04 Uhr, Gleis 3«, so lautete am Freitagabend eine Meldung an die Bundespolizei in Gießen. Als die Beamten dort eintrafen, wendete sich das Blatt aber schnell. Aus der angeblich hilflosen Person wurde ein aggressiver und gewalttätiger Mann. Der 30-Jährige sperrte sich gegen die verständigte Rettungswagen-Besatzung, die er sogar bespuckte.
Auch als die Polizisten eingriffen und den Mann zwecks Personalienfeststellung zur Wache bringen wollten, sperrte er sich und versuchte einen Beamten mit Fausthieben zu verletzen. Dieser konnte dem Schlag glücklicherweise ausweichen. Mit Unterstützung von weiteren Polizisten gelang schließlich die Festnahme. Bei dem 30-Jährigen handelt es sich um einen algerischen Asylbewerber aus Gießen.
Bei der Durchsuchung des Mannes fanden die Ordnungshüter zudem vier mexikanische Pässe. Die Identitätspapiere stellten die Beamten sicher. Am späten Abend kam der 30-Jährige wieder frei.
Am Sonntagabend fiel der Mann dann erneut auf. Mit drei Komplizen soll er einem 17-Jährigen bei der Zugfahrt von Frankfurt nach Gießen die Geldbörse gestohlen haben.
Die Bundespolizeiinspektion hat gegen den 30-Jährigen unter anderem Strafverfahren wegen Widerstands sowie tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Diebstahls eingeleitet. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde ein Untersuchungshaftbefehl erlassen.