Erfahrungen tauschen und verstanden werden
Gießen (pm). »Blasenkrebs - was nun?«, fragen sich Patienten, die plötzlich und unerwartet mit dieser Diagnose konfrontiert werden. Es ist keine Zeit zu verlieren, um Schlimmeres zu verhüten! Wer noch Glück im Unglück hat, kommt mit einem oberflächlichen Harnblasenkarzinom davon, das noch nicht in die Blasenwand eingewachsen ist. Wer nicht, sieht sich mit der zwingenden Konsequenz einer Blasenentfernung konfrontiert, und das möglichst schnell.
Maßgebliche Anzeichen für ein Blasenkarzinom sind Blut im Urin und Beschwerden beim Wasserlassen. Tückisch ist, dass der Krebs selbst keine Schmerzen verursacht und daher oft spät erkannt wird.
Seit zehn Jahren unterstützt die Gießener Selbsthilfegruppe Blasenkrebs zahlreiche Ratsuchende.
Gruppensprecher Uwe Helm ist selbst Betroffener und moderiert die Zusammenkünfte. Die Gruppentreffen finden in der Regel jeden dritten Donnerstag in jedem Monat mit einer geraden Anzahl von Tagen (also Februar, April, Juni etc.) in der Uniklinik Gießen, Klinikstraße 33, Neubau Raum Nr. 2.151 (2. Stock) von 18 bis 20 Uhr statt.
Aufgrund seiner Fachkompetenz als leitender Mitarbeiter im Pflegedienst der Urologischen Klinik ist Uwe Helm mit vielen Fachfragen bestens vertraut. Die Klinik selbst gilt als Zertifiziertes Harnblasenzentrum.
Oberarzt als Schirmherr
Unterstützung erfährt die Gruppenarbeit durch ihren Schirmherrn, Dr. Gerson Lüdecke, leitender Oberarzt und Leiter der Sektion Uro-Onkologie und medizinische Tumortherapie.
Durch die Corona-Pandemie wurde die Arbeit der Selbsthilfegruppe stark behindert. Nun soll ein neuer Anlauf unternommen werden, wieder regelmäßig zusammenzukommen. Daher werden die Ziele und Methoden der Arbeit dieser Selbsthilfegruppe an dieser Stelle in Erinnerung gerufen. Vorrangige Absicht ist es, die Teilnehmer zur Selbsthilfe zu befähigen.
Es geht um nichts Geringeres als um die Verbesserung der persönlichen Situation eines jeden Einzelnen. Maßgebliches Mittel sind die regelmäßigen gemeinsamen und gleichberechtigten Gespräche, der Austausch persönlicher Erfahrungen, ein »Verstanden werden von Menschen mit gleichen Problemen«.
Ein wichtiges Mittel, dieses Ziel zu erreichen, ist die Erweiterung des medizinischen Fachwissens rund um die eigene Erkrankung. Als nützlich erweist es sich dabei, dass Angehörige dieses Fachwissen ebenfalls erwerben. Daher sind auch sie zu den Gruppentreffen willkommen.
Die Einhaltung wichtiger Spielregeln ist Voraussetzung für freimütige, offene und vor allem vertrauensvolle Gespräche. Dazu gehören Verschwiegenheit nach außen, da es oft um sehr persönliche Angelegenheiten geht. Grundsätzlich entscheidet jeder selbst, was er über sich preisgibt. Interessenten sind zu den Gesprächsrunden stets eingeladen.