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»Energiekarawane« in der Nordstadt

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Von: Burkhard Möller

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Reihenhausbebauung im Blumenviertel. © Burkhard Moeller

Gießen (mö). Die Bundesregierung spricht von einer »doppelten Dringlichkeit« beim sparsamen Umgang mit Energie: die sich verschärfende Klimakrise und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Mit der Durchführung einer sogenannten Energiekarawane will die Stadt im Bereich der Gebäudesanierung einen eigenen Beitrag leisten.

Ab Mitte Mai sollen zehn Wochen lang acht Berater als »aufsuchende Energieberater« in der Nordstadt unterwegs sein, um interessierte Hauseigentümer kostenlos über Sanierungsmöglichkeiten aufzuklären. Die Auftaktveranstaltung findet am 10. Mai im Gemeindezentrum der Paulusgemeinde statt. Dies kündigte Bürgermeister Alexander Wright (Grüne) am Dienstagabend im parlamentarischen Ausschuss für Klimaschutz und Energie an. Zur Durchführung einer »Sanierungsoffensive« war der Magistrat im vergangenen Sommer vom Stadtparlament auf Grundlage eines Antrags der Fraktion Gigg/Volt beauftragt worden.

Kooperationspartner ist die Landes Energie Agentur Hessen (LEA), die der Stadt geraten hatte, als Kampagnengebiet Quartiere auszusuchen, die weitgehend über einen Gebäudebestand aus den 1950er bis 1980er Jahren verfügen. Die Wahl fiel auf das Blumenviertel am Rodtberg und das Quartier rund um die Käthe-Kollwitz-Schule. In beiden Gebieten gibt es an die 430 Ein- und Zweifamilienhäuser mit fast 530 Wohneinheiten.

Für Gießen wird laut Wright ein »halb aktiver, halb passiver« Ansatz verfolgt. Anfang April werden die Haushalte gezielt angeschrieben und informiert. Zudem wird es Plakatwerbung, Presseberichterstattung und Informationen in den Sozialen Medien geben. Zudem werden Flugblätter in den Quartieren verteilt und Erinnerungsschreiben an die Eigentümer verschickt. Die Erstberatung erfolgt nach Anmeldung. Bei der Auftaktveranstaltung am 10. Mai gibt es einen Fachvortrag, zudem besteht die Möglichkeit für die Hauseigentümer, einen ersten Kontakt mit den Beratern aufzunehmen.

Die Nachfrage nach Energeiberatung hat sich laut der Landes Energie Agentur seit Kriegsbeginn in der Ukraine schlagartig erhöht. Pro Kampagne seien die Beratungen von durchschnittlich 70 vor den Krieg auf deutlich über 100 im vergangenen Jahr gestiegen.

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