1. Gießener Allgemeine
  2. Gießen

Endlich wieder »Fit Helau«

Erstellt:

Von: Klaus-Dieter Jung

Kommentare

chh_SternsingerThomasMor_4c
Die Sternsinger skizzieren 22 Jahre Fasching. © Klaus-Dieter Jung

Gießen (rc). Die Gäste bei der Jubiläumssitzung der katholischen Kirchengemeinde hatten es trotz der Zwangspause nicht verlernt. »Fit Helau« rief Sitzungspräsident Christof Bender in den Saal, und alle folgten dem Schlachtruf, der für »Fasching in Thomas Morus« steht. »Durch die ganze Narrenwelt erschallt, FiT wird zwei Mal elf Jahre alt«, lautete das Motto der gut besuchten Sitzung, die wegen kleinerer technischer Probleme etwas verspätet in Fahrt kam.

Doch das Programm rollte allmählich an und die Gäste feierten tüchtig mit. Der Protokoller bei Fit kommt - wie kann es anders sein - aus dem Himmel. »Hermes, der Götterbote« in Person von Thomas Ransbach ist einer, »der die Wahrheit bei den Hörnern packt«, wie er sich darstellt.

»Die Herrscher haben meist nen Knall«, ging er auf das Weltgeschehen ein und jeder im Saal wusste, wen er meinte. »Munition haben nur die Jecken«, stellte Hermes fest und freute sich, dass Prinz Karneval wieder in der Narrhalla sein durfte. »Der Mensch wird durch ihn gesund«, betonte der Büttenredner.

Die Sternsinger von Fit sind von Anfang an dabei und plauderten aus den 22 Jahren Bühnenzeit. »Uns geht nie die Puste aus«, behaupteten Matthias Werner und Andreas Bender, die von Anbeginn dabei sind und durch Katharina Streit und Michale Wunschik verstärkt wurden.

Närrische Musik und Büttenreden

Bei Bundeskanzler Olaf Scholz gab es für sie keinen »Doppelwumms«, was die Spendenbereitschaft des Kanzlers anbelangte, sondern nur ein »kleiner Wumms« fiel in das Behältnis. Die Tanzgruppe »Pacha Kusi« erfreute zudem mit zwei Auftritten die gut gelaunten Närrinnen und Narrhallesen.

Zu Gast war wieder der Türmer Peter Meilinger und berichtete auch aus dem Stadtgeschehen. Bürgermeister Alexander Wright habe davon gesprochen, den Brandplatz zur Oase machen zu wollen. »Oasen wir meist in Wüsten finden, und in Oasen sind meist nur noch Kamele unterwegs«, nahm der Türmer den Verkehrsdezernenten aufs Korn. »Warum jetzt gerade Grüne gegen Bäume sind, macht mich gerade farbenblind«, stellte »Gießens höchster Beamter« mit Blick auf Umweltdezernentin Gerda Weigel-Greilich und die Geschichte rund um den Schwanenteich fest.

Den Oberbürgermeister konnte Meilinger nicht in seiner Büttenrede erwähnen, verriet er: Wenn der seine Meinung nicht kund tue, könne er sich auch den Mund nicht verbrennen. Olaf Scholz und Frank-Tilo Becher seien in punkto Erklärungen »aus demselben Holz«. Später stieg der Türmer in einem historischen Badekostüm noch einmal in die Bütt.

Hildegard Jordan schilderte, wie Frau mit Männern auf der Schönheitsfarm umgeht. Altrocker Bob Nostone, alias Matthias Meinhard, kehrte wieder auf die Bühne zurück und brachte seinen neuen Hit mit, den er in der Post-Covid-Zeit geschrieben hat. Hildegard Jordan und Matthias Werner präsentierten sich als Engel und Teufel aus der Bütt.

Als Mönche getarnt eroberte der Männerchor »Fratelli« unter der Leitung von Jost Will die Bühne. Mit Liedern nach der Melodie von »Oh happy day« klang es »hier ist es schee«, die Stimmung stieg. Bei »Helau« nach dem Original von »Go West« hielt es niemand mehr auf den Stühlen.

Zum großen Finale leitete Stephan Pussel von der Bühne über, heizte die Stimmung noch einmal richtig an und forderte zum Tanzen auf. Man spürte es, den Besuchern hat die neue Auflage ihres Faschings in Thomas Morus gefallen und sie genossen den närrischen Abend mit voller Hingabe.

Dafür hatten die Gemeindemitglieder mit viel Engagement gesorgt und der kräftige Applaus am gelungenen Abend war ein kleiner Dank an sie. Für die technische Leitung zeichnete Niklas Weber verantwortlich.

Auch interessant

Kommentare