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Emotionale Achterbahnfahrt

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Von: Sascha Jouini

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Ein Teil des überzeugenden Frankfurter Ensembles Flötenspektakel. © Sascha Jouini

Gießen (jou). Die gesamte Querflötenfamilie - von der Piccolo- bis zur Kontrabassflöte - erlebt man selten. Wie anmutig das Frankfurter Ensemble Flötenspektakel die Klangfarben der Instrumente verschmelzen ließ, machte den Besuch des Basilika-Konzertes am Sonntagvormittag auf dem Schiffenberg lohnend. Dies demonstrierten die Musikerinnen in ihrer finessenreichen Interpretation bereits zu Beginn, bei der Ouvertüre zu Johann Strauss‹ Oper »Die Fledermaus«.

Harmonisch abgestimmte Tongebung paarte sich mit deutlicher Artikulation, flexibler Tempogestaltung und lebhaftem Ausdruck.

Das Ensemble mit Nicole Basadre, Ulrike Dahme, Annette Klose-Schwarz, Aline Severijns, Natascha Siao, Imke Affeldt, Dorota Imienska Tykha hatte mit Marija Milosavljevic eine echte Doppelbegabung in den Reihen: Die Sopranistin beherrschte ihre Gesangsstimme ebenso souverän wie das Blasinstrument. Dies bewies die 33-jährige Künstlerin in Wolfgang Amadeus Mozarts Arie »Un moto di gioia« über die Liebessehnsucht.

Gesanglich wie darstellerisch überzeugend ließ sie in der »Habanera« aus Georges Bizets Oper »Carmen« ihren Charme spielen. Besonders berührte, wie sensibel Milosavljevic den tiefen Schmerz in der Arie »Lascia ch’io pianga« aus Georg Friedrich Händels Oper »Rinaldo« traf .

Das Oktett, 2017 in anderer Konstellation schon einmal in Gießen zu Gast gewesen, vollbrachte die Glanzleistung, bei all der Vielfalt auf engem Raum die Kompositionen in ihrem künstlerischen Gehalt für sich stehen zu lassen. So entführte es die Besucher auf eine emotionale Achterbahnfahrt: Geistliche Musik wechselte mit animierend Tänzerischem, ohne sich in der Wirkung gegenseitig aufzuheben.

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