Einblicke in Gießens Stadtgeschichte

Gießen (pm). Mit »Revolution in Gießen!« starten die Juni-Stadtführungen am Samstag, 4. Juni, um 14.30 Uhr. Das berühmte Büchner-Zitat. »Friede den Hütten, Krieg den Palästen« ist das Motto für die Stadtführung über den Gießener Studenten und Bühnenautor des »Woyzeck«. Büchners revolutionäre Verschwörung gegen Fürstenwillkür ist heute noch so spannend wie damals.
Schauspieler Rainer Hustedt nimmt die Teilnehmenden mit auf eine Reise in das Gießen des Jahres 1833/34 bis in die moderne Gesellschaft von heute. Neben Zitaten aus Büchners Leben und Werk wird auch die Stadtgeschichte Gießens in den rund anderthalb Stunden nicht zu kurz kommen. Ein Ticket kostet 10,50 Euro.
Zum ersten Mal Seuchengeschichte
»Glas, Pastell und Klinker - Die Architektur der 1950er Jahre in Gießen« ist das Thema der Führung von Paul Martin Lied am 12. Juni um 15 Uhr. Das Stadtbild Gießens ist ein interessantes Beispiel für die Architektur jener Zeit. Dieser Baustil ist einerseits durch die Not der Nachkriegszeit und andererseits durch ein Gefühl der Leichtigkeit und des Aufbruchs geprägt. Seine Entstehungsgeschichte kennenzulernen und seine Qualitäten neu zu entdecken, ist Ziel des zweistündigen Rundgangs. Ein Ticket kostet 11,50 Euro.
Premiere feiert am Samstag, 18. Juni, um 15 Uhr die Führung »Seuchengeschichte(n)« im Programm der Gießen Marketing GmbH. Gästeführerin Dagmar Klein berichtet auf dem Alten Friedhof über die spannende Geschichte von Infektionen und der zeitgleichen Entwicklung von Hygiene und Medizin, die auch in der Stadtgeschichte Gießens ihre bedeutsamen Spuren hinterlassen haben. Auf dem Alten Friedhof sind viele Menschen bestattet, die an Infektionskrankheiten starben, beginnend bei den Pestepidemien des 16./17. Jahrhunderts, dem häufig vorkommenden Typhus und den diversen Kinderkrankheiten, bis zu Syphilis und den fieberhaften Erkrankungen in Lazaretten für Kriegsverwundete. Durch die Universität gab es vor Ort auch Wissenschaftler, die selbst forschten und neue Erkenntnisse umsetzten. Von all dem wird auf diesem zweistündigen Rundgang berichtet. Ein Ticket kostet 11,50 Euro.
Am Sonntag, 19. Juni, wird es romantisch: Gästeführerin Sonja Straube macht mit ihren Teilnehmenden um 14 Uhr einen Spaziergang entlang des Gießener Lahnufers und erzählt dabei sagenhafte Geschichten von Müllern, erinnert an Goethes Lahnwanderungen und erzählt von den Zeiten, als es den »Eisbären-Club« gab und der Gießener Lahnabschnitt als das »Deutsche Henley«, ein Paradies für Ruderer bezeichnet wurde. Ein Ticket für die rund anderthalbstündige Führung »Lahnromantik« kostet 10,50 Euro.
Die Gießener Bahnhofstraße steht am Samstag, 25. Juni, ab 15 Uhr im Zentrum der gleich-namigen Stadtführung mit Gästeführerin Jutta Failing. Diese Straße zeigt wie keine zweite die wechselvolle Geschichte Gießens. Einst Boulevard mit herrschaftlichen Hotels und Gewerbebetrieben geriet die Straße nach 1945 zur Rotlichtmeile mit zweifelhaftem Ruf. Geeignet für Teilnehmer ab 16 Jahren. Tickets für die rund anderthalbstündige Führung gibt es für 17,50 Euro in der Tourist-Information.
Die neuen Führungen »Glück auf! Gießener Bergwerksgeschichte(n)« am 11. Juni sowie »Villen, Gärten, Dienstboten - der Gießener Millionärshügel«, die am 17. Juni und 26. Juni stattfinden, sind bereits ausgebucht. Das neue Stadtführungsprogramm, das die Monate Juli bis Dezember umfasst, ist in der Tourist-Information (Schulstraße 4) erhältlich.