Einblick in die Engagementsszene

Gießen (kdw). Eine sehr interessante Ausstellung informiert in der Sparkasse über die Arbeit von Menschen, die sich in Gießen und Umgebung freiwillig sozial engagieren. Sie war zuvor bereits im Alten Schloss zu sehen.
Sönke Müller vom Leitungsteam und Fotografin Yvonne Witt erläuterten bei der Eröffnung in der Sparkassenzentrale die vielfältigen Aufgaben, die das Freiwilligenzentrum (FWZ) in der Walltorstraße erfüllt. Es bündelt und organisiert die ehrenamtliche Arbeit von Bürgern, die sich engagieren möchten, berät über Einsatzmöglichkeiten und betreibt eigene Projekte, sagte Müller. Hierfür sei es wichtig, die nötigen Fördermittel einzuwerben, genauso aber auch, private Sponsoren zu finden. Etwa 80 bis 100 Freiwillige arbeiten im FWZ. Das Zentrum besteht seit etwa 13 Jahren. Über die reine Beratung hinaus stellt man Gruppen von Helfern bei Bedarf auch Sitzungsräume zur Verfügung. »So viele Zentren gibt es bundesweit nicht«, sagte Müller, »es gibt noch eins in Wetzlar und in Marburg. Wir haben hier die beste Ausgangssituation, da wir ein unabhängiger Verein sind und uns um die Engagementszene kümmern.« Man sucht gezielt nach Einsatzmöglichkeiten für einzelne Kandidaten und kann sie auf bestehende Möglichkeiten hinweisen. »Es sind auch mehr und mehr Menschen mit Migrationshintergrund, die sich engagieren wollen«, sagte Müller. Das FWZ berät auch Vereine und vermittelt Fördermittel oder Chancen zur Öffentlichkeitsarbeit. Es gibt zudem ein ständiges Weiterbildungsprogramm speziell für Freiwillige.
Bis 5. September in Sparkassenzentrale
Und: »Eine wichtige Säule der Arbeit sind die eigenen Projekte, bei denen wir aber von Drittmitteln abhängig sind, etwa Stiftungsgelder, europäische, Bundes- und Landesmittel.« Breit sind auch die Themen: Inklusion, Senioren, Menschen mit Behinderung, Integration. Besonders ist zum Beispiel das Café Nachtlicht, das samstags für psychisch kranke Menschen offensteht. »Dafür haben wir jetzt in der Walltorstraße ein ehrenamtliches Team und ein Café, wo man samstags einfach hinkommen kann. Oder Seniorenpatenschaften, zu denen wir oft Studierende schulen, die dann wertvolle Zeit mit den Senioren verbringen: Kaffee trinken, Kochen, mal ins Museum oder gemeinsam Einkaufen gehen, wenn man sich allein nicht mehr traut«, sagte Müller.
Fotografin Yvonne Witt, selbst ehrenamtlich im FWZ aktiv, wollte mit der Ausstellung »die Vielfältigkeit der Arbeit des Zentrums abbilden«. Zum einen, um den vielen Aktiven danke zu sagen, aber auch um zu zeigen, wer alles ehrenamtlich tätig ist. In kleinen Interviews neben den Porträts ist nachzulesen, was die Aktiven im Einzelnen an Arbeit leisten. Die Möglichkeiten der ehrenamtlichen Arbeit seien sehr flexibel und vielfältig und keineswegs immer mit langfristiger Verpflichtung verbunden. »Wir geben dieser Ausstellung gerne Raum bei uns und unterstützen die Arbeit des FWZ«, sagte Ilona Roth vom Vorstand der Sparkasse zur Vernissage. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 5. September in der Hauptstelle der Sparkasse (Johannesstraße).