Ein Stück Ukraine in Gießen
Gießen (pm). Das Logo der eigenen Hochschule an der Tür der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU): Für Larysa Chovnyuk, Leiterin des International Office der Nationalen Universität Kyiv-Mohyla-Akademie (NaUKMA) in Kyiv, war es dieser Tage ein tröstliches Gefühl, das JLU-Hauptgebäude zu betreten. Für zwei Wochen war die Vertreterin der ukrainischen Partneruniversität zu Gast an der Lahn und konnte dabei unter anderem den Information Point ihrer Hochschule an der JLU eröffnen.
Die beiden Universitäten hatten kurz nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine eine engere Zusammenarbeit und die Einrichtung gegenseitiger Verbindungsbüros vereinbart.
Jetzt ist das Büro im JLU-Hauptgebäude, das auch die Information Points der Macquarie University Sydney (Australien), der Universidad de los Andes in Bogotá (Kolumbien) und Universität Lodz (Polen) beherbergt, um eine ukrainische Außenstelle reicher. Das Büro wird bereits rege genutzt - unter anderem von Prof. Dr. Aleksandr Golub, dem Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät der NaUKMA. Er ist einer der zahlreichen Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Krieg an die Partneruniversität in Gießen geflohen sind.
An der JLU studieren derzeit rund 270 regulär eingeschriebene Austauschstudierende aus der Ukraine; ein Teil dieser Studierenden ist digital zugeschaltet, darunter vor allem auch männliche Studierende, die die Ukraine angesichts des Krieges aktuell nicht verlassen dürfen.
Es bestehen - vor allem durch den international guten Ruf des Gießener Zentrums Östliches Europa (GiZo) und den Forschungsschwerpunkt Osteuropa an der JLU - traditionell enge fachliche Verbindungen von Gießener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit ihren Fachkolleginnen und -kollegen in der Ukraine.
»Wir sind sehr froh, dass wir über die intensiven Austauschbeziehungen mit unseren Kollegen aus Kyiv so vielen Studierenden, Lehrenden und Forschenden helfen konnten«, betont Julia Volz, Leiterin des Akademischen Auslandsamtes der JLU.