Dritte im Bunde

Gießen-Lützellinden (kg). Wer die Lindbachquelle seit seiner Kindheit kennt, wird heute erschrecken. Nur ein kleines Rinnsal ist zwischen den hohen Brennesseln und Disteln sichtbar. Nicht vorstellbar, dass diese Quelle, die ihr Aussehen nach der Renaturierung gänzlich verändert hat, in den 1930er Jahren das Schwimmbad Lindbachtal gespeist hat.
Die Lindbachquelle ist umgeben von dem Naturdenkmal Drei Linden. Dort trafen sich kürzlich Umweltdezernentin Gerda Weigel-Greilich, der Amtsleiter vom Umweltamt, Dr. Gerd Hasselbach, Lützellindens Ortsvorsteher Markus Sames sowie Vertreter vom NABU Lützellinden. Anlass war die Pflanzung einer jungen Linde durch den NABU und die beendete Renaturierung des Quellbereichs. Somit ist die dritte Linde wieder da.
Die Baumgruppe wurde in den vergangenen Jahren immer wieder gebeutelt. Erst war es ein Blitzschlag, dann zündeten Unbekannte das Stamminnere an. Regelmäßig wurde in den vergangenen Jahren versucht, die Linde am Leben zu erhalten, 2019 erfolgte eine intensive Baumpflege. »Die Nummer zwei wird nicht fallen, da haben wir ordentlich Geld reingesteckt«, betonte Hasselbach. Deutlich wurde bei dem Gespräch, dass nach intensiven Interessen gesucht werde, um Landwirtschaft und Naturschutz gemeinsam zu betrachten. 2019 wandte sich der Ortsbeirat auf Anregung des Heimatverein Lützellinden an den Magistrat, die Lindbachquelle zu renaturieren. Die Quelle speist ihr Wasser in den Vorfluter Zechbach ein. 1968 wurde sie von der Naturschutzgruppe eingefasst und mit einer Erinnerungsplakette versehen. Im Laufe der Jahre machte sich Unkraut breit, und der beliebte Ort für Wanderer und Rastende wuchs zu. Ortsbeirat, Heimatverein, NABU Lützellinden und Vertreter von Ortsvereinen stimmten Möglichkeiten zur naturnahen Umgestaltung der Lindbachquelle ab. Anfang Oktober 2019 begannen die Arbeiten.
Zunächst wurden die beiden über 200 Jahre alten angrenzenden Linden, die als Naturdenkmäler eingetragen sind, zurückgeschnitten. Wenige Wochen später packten viele Helfer an und bauten den alten Fassungsbereich zurück. Vor zwei Jahren ist der Quellbereich ebenfalls abschließend poliert und standortgerecht begrünt worden.
Sames sagte, an der Quellschüttung müsse drei bis vier Mal im Jahr gemäht werden; die vorhandene Plakette der Ursprungsquelle ist noch vorhanden und soll an einem Stein sichtbar angebracht werden, waren sich die Teilnehmer am Termin einig.