»Digitalisierung und Mut zum Fortschritt«

Auf Bänken kommt man ins Gespräch, das hat sich in der Pandemie gezeigt. Um zu erfahren, was die Gießener bewegt, verabreden sich GAZ-Redakteure in den Sommerferien mit Menschen zum Schwätzchen. Die heutige »Kandidatin« ist Verena Waldschmidt (36).
Sagen Sie mal, Frau Waldschmidt, was nervt Sie derzeit in der Stadt?
Verena Waldschmidt ist durch ihren Job als Bereichsleiterin Privatkunden bei der Volksbank Mittelhessen und ihrem Ehrenamt als Vorsitzende des BID Theaterpark zeitlich oft eingespannt. »Mich nervt die ständige Parkplatzsuche in der Innenstadt. Man muss oft Glück haben, einen Platz zu finden, wenn man mal nur schnell etwas wegbringen oder abholen möchte und keine Zeit bleibt, einen Parkplatz außerhalb der City zu wählen«, sagt sie daher aus Sicht einer Berufstätigen.
Und was gefällt Ihnen aktuell besonders gut?
Aber sie kann das Leben natürlich auch genießen. »Mir gefällt daher besonders gut, dass es in Gießen mittlerweile viele Plätze gibt, wo man es sich gut gehen lassen kann.« Sie zählt auf: Der Bereich rund um den Schwanenteich, die Innenstadt mit den vielen kleinen Lädchen und Lokalen oder das breitgefächerte Angebot von Sport, Musik, Kino, Kultur und Veranstaltungen aller Art. »Auch die stetige Aufwertung bestimmter Plätze und Areale gefällt mir aktuell sehr gut. Es entstehen viele unterschiedliche Viertel, die alle ihren eigenen Charme haben und ihr eigenes Angebot«, lobt Waldschmidt.
Wen wollten Sie schon immer mal loben?
Apropos loben: »Da ich ein großer USA-Fan bin, freue ich mich über jede Art des ›American Way of Life‹ in Gießen. Die Eröffnung des Donut- und Kaffeeladens ›Dunkin‹ hat mich daher sehr gefreut. Es ist mein Lieblingsladen in den USA. Die Vielzahl an verrückten Donuts ist einfach super. Für mich ist der Laden Pflichtprogramm, wenn ich im Seltersweg unterwegs bin.«
Was würden Sie als erstes in Angriff nehmen, wenn Sie Oberbürgermeister wären?
»Ich würde mich dem Thema Digitalisierung und Innovationen widmen«, sagt Waldschmidt zu dieser Frage. Vor allem Trends aus anderen Städten in der ganzen Welt würden das Interesse der OB Waldschmidt bekommen. »Anschauen und ausprobieren« wäre ihre Devise. »Des Weiteren würde ich mir anschauen, welche Möglichkeiten es für Städte gibt, appbasierte Lösungen anzubieten. Zum einen um Informationen, die die Bürger betreffen und interessieren zu kommunizieren, aber auch, um die Möglichkeit einer Bezahlmethode zu haben«, betont Waldschmidt. Sie denkt auch an einen digitalen Überblick über freie Parkplätze. »Ebenso würde mich interessieren, welche Möglichkeiten es für die Einbindung von künstlicher Intelligenz und fallabschließenden Vorgängen bei Behördengängen, Veranstaltungen oder anderen Themen gibt«, sagt sie aus Sicht der Dienstleisterin. Waldschmidt hätte auf jeden Fall im Blick, dass das Leben für die Gießener in digitaler Hinsicht komfortabler werden würden.
Bitte beenden Sie folgenden Satz: »Für Gießen wünsche ich mir
Mut zum Fortschritt. Und weiterhin gute Entscheidung, die die Stadt attraktiv, lebens- und liebenswert macht.«