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Digitale Vermittlung ausprobieren

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Museumsleiterin Dr. Katharina Weick-Joch erklärt in Berlin beim Presserundgang mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth (l.) das Gießener Museumsprojekt. © Red

Berlin/Gießen (pm). Im Rahmen einer Werkschau präsentierten die Projektpartner des Verbundprojekts museum4punkt0 in Berlin ihre seit 2017 entwickelten Anwendungen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die den Tag eröffnete, erklärte: »Wir müssen auch Kulturvermittlung nachhaltiger denken. Deswegen freue ich mich, dass dieser Gedanke bei museum4punkt0 so eine wichtige Rolle spielt.

« Die Projektpartner - darunter auch das Oberhessische Museum Gießen - stellen ihre innovative Arbeit auch anderen Einrichtungen zur Nachnutzung zur Verfügung.

Stadtmodellpläne vorgestellt

Im Gießener Museum wird das analoge Stadtmodell mit Hilfe der Förderung im Rahmen von museum4punkt0 mit innovativen und digitalen Ergänzungen erweitert, die in der Museumspraxis so noch nicht existieren: Straßenzüge werden virtuell und real hinzukommen, Gebäude werden digital begehbar, Besucher werden in das Leben der Bewohner eintauchen können. Das neue Stadtmodell soll zukünftig in einen multisensorischen Rundgang eingebettet werden, in einen Audiowalk durch das gesamte Museum, der die Besucher auf spielerische, aktivierende und sinnliche Weise durch digitale Formate in die erzählerische Welt der Stadtgeschichte führt. Angelegt werden verschiedene Spuren, die es den Besuchern ermöglichen, nicht nur einen Blick auf die Gießener Geschichte zu werfen, sondern in verschiedene Zeitepochen immersiv aus subjektiven Perspektiven einzutauchen.

27 Projekte von Museen unterschiedlicher Ausrichtung aus ganz Deutschland gaben in Berlin einen Einblick in die Bandbreite der Möglichkeiten digitaler Kulturvermittlung im Verbundprojekt museum4punkt0. Sämtliche Projektergebnisse werden zur Nachnutzung bereitgestellt, der Wissenstransfer erfolgt projektbegleitend in die deutsche Museums-/Kulturerbelandschaft. Neben der Bereitstellung einsatzbereiter oder adaptionsfähiger Anwendungen teilen die Teams in öffentlichen Veranstaltungen Erkenntnisse aus der Praxis und unterstützen andere Institutionen mit Erfahrungsberichten, Beratungen und Apps. Die Bandbreite der in museum4punkt0 entwickelten Anwendungen reicht von Tools zur individuellen Erschließung des Außenraums mit Augmented-Reality-Elementen, Virtual-Reality-Angeboten, partizipativen Plattformen, bis zu Citizen-Science-Apps oder spielerischen Zugängen zu Inhalten und Objekten. Einige Beispiele testete Kulturstaatsministerin Claudia Roth im Rahmen eines Rundgangs.

Chatten mit dem Fischotter

So etwa die interaktive Gamestation »Leipzig 89 - Revolution reloaded« des Deutschen Historischen Museums. Nutzer können im Format einer Graphic Novel den 9. Oktober 1989 in Leipzig in sieben unterschiedlichen Rollen durchspielen. »Ping! Die Museumsapp« des Badischen Landesmuseums bietet den Chat mit einem Objekt im Museum an. Auch in der App-Adaption »Mein Objekt - Senckenberg« können Nutzer von zu Hause aus mit Fischotter, Wildschwein und Sonnentau des Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz chatten.

Alle Teilprojekte im Verbund sieht man auf www. museum4punkt0.de.

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