Die Gegenwart und Zukunft im Blick

Gießen (gl). Ein vierstündiges Rahmenprogramm mit informativen wie kulturellen Höhepunkten, verteilt auf digitale Veranstaltungsräume (sogenannte Breakout-Räume) - das war der erste Themenabschluss der Stadtbibliothek-Reihe »Ich.Morgen« mit dem Schwerpunkt »Ich.Mensch«. Wer wollte, konnte sich digital über Zoom dazuschalten: niedrigschwellig, unterhaltsam und mit einem breiten Spektrum von Lösungen, Interviews, Kurzvorträgen, Mori tatengesang und vielem mehr.
Aufgegriffen wurden Themen, die die Gießener bei der Frage, wie sie sich die Zukunft vorstellen, bewegen. So ging es in den eingereichten Text- und Bildbeiträgen, die seit Beginn der Entdeckungsreise des Bib-Satelliten Anfang April eingereicht und eingesammelt wurden, unter anderem um die Themen Menschenrechte und Menschenwürde, Fragen der Gleichstellung, eines wertschätzenden Miteinanders, aber auch um das, was uns Angst macht, wenn wir an die Zukunft denken.
Einer der Höhepunkte waren eine LZG-Lesung mit GAZ-Redakteur Rüdiger Soßdorf aus Erika Weimers Buch »Zu neuen Ufern. Mein Zuhause in der Ferne« und ein Gespräch mit drei Menschen, deren Geschichte von Flucht und der Suche nach einer neuen Heimat bei Gießen die Wißmarerin aufgeschrieben hat: von Natalia Heinrich-Braun mit Wurzeln in Kasachstan, der im Iran auf der Flucht geborene Afghane Ramin Yoosefi und Sukhdev Singh Dhillon aus Indien.
Umrahmt wurde die Lesung von einem eigens für den Themenbereich »Ich.Mensch« komponierten musikalischen Kurzbeitrag, den der Gießener Singer-Songwriter Christian Lugerth im Stil eines Moritatensängers präsentierte. Illustriert wird das Musikstück mit Zeichnungen von Annabel Herget, einer Gießener Kunstpädagogin.
In einem weiteren Zoom-Veranstaltungsraum referierten Prof. Dr. Jörn Ahrens, Kultursoziologe am Institut für Soziologie der Justus-Liebig-Universität (JLU), und Aleksandar Talovic, Doktorand des GCSC an der JLU, zum Thema (Zukunfts-)Ängste - und saßen dabei einer der »Repräsentantinnen« gegenüber, die aktuell in der Kunsthalle (Ausstellung »Double Bind« von Louisa Clement) das Thema künstliche Intelligenz eindrucksvoll aufgreifen. Einige Exponate von »Double Bind« stellten Dr. Nadia Ismail, die Leiterin der Kunsthalle, und Manuela Skrabanik, Volontärin der Kunsthalle, vor
Die vorproduzierten Videobeiträge wiederholen sich insgesamt dreimal, sodass Sie nichts verpassen müssen. Ab 18 Uhr widmen sich Dr. Nadia Ismail und Prof. Dr. Ahrens Ihren Fragen und stehen für ein Live-Gespräch über Zoom zur Verfügung.
In einem Zoom-Breakout-Raum berichteten drei Gießener Institutionen von ihrer Arbeit: Amnesty International Gießen, an.ge.kommen e.V. sowie das Büro für Frauen und Gleichberechtigung der Stadt.

