Die erste Anlaufstelle für viele Menschen

Gießen (pm). Für geflüchtete Menschen ist es eine der ersten Anlaufstellen für das Ankommen im neuen Alltag - und gerade in der Corona-Zeit war die Anlaufstelle nötiger denn je: Der Gießener Verein an.ge.kommen schafft Raum für Begegnung, Unterstützung und Austausch zwischen Menschen. Was vor sieben Jahren mit wenigen helfenden Ehrenamtlichen begann, ist zu einer Institution geworden:
Gut 50 Menschen suchen jede Woche die Beratungsangebote des Vereins auf - 45 Menschen lernen hier Deutsch.
Im vierten Jahr unterstützt der Landkreis Gießen dieses Engagement nach einem Beschluss des Kreisausschusses mit einer Zuwendung von 5500 Euro. Landrätin Anita Schneider und der Leiter der WIR-Koordination des Landkreises, Israel Be Josef, haben gemeinsam mit Haupt- und Ehrenamtlichen des Vereins eine Zwischenbilanz gezogen. Auch Julia Hettenhausen vom Büro für Integration der Stadt nahm am Gespräch teil.
Beratungsangebote, Frauen-Café, Sprachkurs - werktags von 10 bis 18 Uhr hat der Verein in der Walltorstraße seine Pforten für alle geöffnet, die Bedarf haben. Gerade in der Pandemie, als viele öffentliche Stellen den Publikumsverkehr stark eingeschränkt hatten, war dieser Bedarf riesig, berichtete Robert Schönzart, Geschäftsführer von an.ge.kommen. Durch die Ankunft vieler Geflüchteter aus der Ukraine stieg die Nachfrage enorm. Vor allem neue Begegnungsformate sowie Deutsch-Crashkurse seien gerade gefragt: »Mittlerweile sind unsere Strukturen am Limit.«
Nachfrage stark angestiegen
Zwar sind die Angebote von an.ge.kommen in Gießen entstanden, der Verein ist aber längst Anlaufstelle für Menschen weit über die Stadt hinaus - auch, weil sie zum Behördengang, Arzttermin oder Einkauf nach Gießen pendeln. »Ihre Angebote fügen sich damit in die Beratungs- und Unterstützungsleistungen ein, die in vielen Kreiskommunen die Koordinationen der Gemeinwesenarbeit leisten«, erklärte Anita Schneider. »Was das Team von an.ge.kommen leistet, ist hoch anzuerkennen. Sie machen hier nicht nur für die Stadt Gießen, sondern auch für die Region ein wichtiges Angebot, das weit über rein ehrenamtlich zu leistendes Engagement hinausgeht.«