Die Anfänge der Dialekt-Forschung
Gießen-Lützellinden (pm). Die damals noch eigenständige Gemeinde Lützellinden hat bereits im späten 19. Jahrhundert bei einer Dialekt-Forschung mitgewirkt. Aus dieser Forschung ist der Marburger Sprachatlas hervorgegangen. Und auch aktuell finden weitere Forschungen zum Thema Dialekte und Mundart im deutschsprachigen Raum statt. Diesem Thema ist eine Wechsel-Ausstellung gewidmet, die ab Sonntag, 11.
September, von 14 bis 17 Uhr im Heimatmuseum Lützellinden (Rheinfelser Str. 17) zu sehen ist. Die Ausstellung hat Edwin Engel von der Museumsleitung nach langer Recherche und Übersetzungstätigkeit vorbereitet.
Ende des 19. Jahrhunderts entwarf der Marburger Bibliothekar Georg Wenker einen Fragebogen, die sogenannten Wenkersätze, und begann damit eine flächendeckende Erhebung der deutschen Dialekte. Seine Vorgehensweise bestand darin, Fragebögen mit vorformulierten hochsprachlichen Sätzen an Schulen jedes Ortes im Deutschen Reich zu versenden. Die Aufgabe der Lehrerschaft bestand in der Übertragung in die jeweiligen Ortsdialekte. In der Ausstellung werden die Wenkerbogen von Lützellinden und den umliegenden Ortschaften vorgestellt sowie zum Vergleich ein Bogen aus einem Eifeldorf. Da die Bogen in Kurrentschrift geschrieben sind, stehen für die Übertragung Hilfsmittel zur Verfügung. Das gesamte Material ist im Forschungs-Institut Deutscher Sprachatlas an der Uni Marburg archiviert.
Der Eintritt zur Ausstellung im Heimatmusseum Lützellinden ist frei, um das Tragen einer Maske wird gebeten. Der Zugang zur Wechsel-Ausstellung im 1. Stock ist barrierefrei über die Verwaltungsstelle erreichbar. Die Ausstellungsräume im 2. Stock sind ebenfalls geöffnet.
Weitere Öffnungstage der Dauer-Ausstellung und neuen Wechsel-Ausstellung sind in 2022 am 9. Oktober und am 13. November jeweils von 14 bis 17 Uhr.