Demo für eine Straßenbahn
Gießen (pm). Am kommenden Samstag (3. September) wird ab 11 Uhr vom Berliner Platz aus ein »Zug« entlang der von Verkehrswendeaktivisten für eine RegioTram-Bahn vorgeschlagenen Trassen durch die Innenstadt rollen. Der »Demo-Zug« soll aus Fahrrädern bestehen und sich unter dem Motto »Gießen braucht eine Regio-Tram« in Bewegung setzen.
»Zuletzt schien auf den vielen Demos zur Verkehrswende die Fahrradinfrastruktur und insbesondere der Umbau des Anlagenrings im Vordergrund zu stehen, doch das lag mehr an aktuellen politischen Entscheidungen«, schreiben die Verantwortlichen. »Die Forderungen der Verkehrswende-Aktionen zielten immer auch auf einen Gesamtplan, der umfassende Verbesserungen für den ÖPNV in Form weiterer Bahnhaltepunkte und die Einrichtung zweier RegioTram-Linien vorsieht.«
Die Forderung nach einer RegioTram soll wohl mehr Priorität erhalten. Von Bedeutung sei, dass die Stadt nun als ersten Schritt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben wolle, heißt es von Verkehrswendeinitiativen. Anhand dieser Machbarkeitsstudie ließen sich dann Fördermöglichkeiten ausloten. Insgesamt könnten - so die Hoffnung der Initiativen - rund 80 bis 90 Prozent der Baukosten von Bund und Land getragen werden. Um die Stadt möglichst noch im Herbst zu der Machbarkeitsstudie zu bewegen, wollen die Verkehrswendeinitiativen verstärkt darauf pochen.
Die Argumente für die Tram lägen auf der Hand: Umstiegsfrei, emissions- und barrierearm führe sie auch aus dem Umland direkt in die Innenstadt. Viele Dauernutzungsberechtigte durch Semestertickets, Jobtickets z. B. der Landesbediensteten und Neun-Euro-Ticket-Nachfolge bedeuten eine Menge von Menschen, die für den ÖPNV gewonnen werden können, wenn dieser attraktiver wird.
Das Bussystem sei bereits kurz vor der Leistungsgrenze. Da die Mehrzahl der Autos in der Gießener Innenstadt aus dem Umland stamme, könne aber nur ein Nahverkehrsangebot, welches die City auch erreiche, einen Umstieg auf den ÖPNV bewirken.