Wegen »scharfer« Auflagen bei Waffenmesse in Gießen: Deutlich weniger Aussteller und Besucher
Verhindern konnte die Gießener Ordnungsbehörde die Durchführung der umstrittenen Waffenmesse nicht. Trotzdem zieht sie eine positive Bilanz.
Gießen – Nach drei Tagen ist die umstrittene und per Gerichtsbeschluss erlaubte Waffen- und Militariamesse »WBK International« am Samstag in den Hessenhallen in Gießen zu Ende gegangen. In der Bilanz der Ordnungsbehörde, die aufgrund der Erfahrungen in anderen Städten massive Bedenken gegen die Durchführung hatte und deshalb ein Verbot erwirken wollte, heißt es: »Durch scharfe Auflagen während des gesamten Veranstaltungszeitraumes und ebenso scharfe Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt ist verhindert worden, dass es zu Verstößen gegen die Auflagen oder zu strafrechtlich relevanten Tatbeständen kam.« Das Augenmerk bei den Kontrollen habe besonders der Einhaltung der auch vom Gericht geforderten und bestätigten Auflagen gegolten: Scharfe Waffen durften nicht verkauft und NS-Devotionalien nicht gezeigt bzw. angeboten werden.

Umstrittene Waffenmesse in Gießen: Weniger Aussteller und Besucher
Die Folge laut Stadt: »Die Zahl der Aussteller war gegenüber der Ursprungsplanung massiv reduziert – von ursprünglich fünf geplanten Ausstellungshallen waren nur noch zwei zugänglich und auch nur zur Hälfte mit Ständen belegt gewesen.« Auch der Besucherzuspruch habe sich sichtlich in Grenzen gehalten.
Bürgermeister und Ordnungsdezernent Alexander Wright stellte fest: »Wir wollten keinen Flohmarkt für NS-Devotionalien in Gießen. Das konnten wir letztlich durchsetzen.« Für den Magistrat dankte Wright allen Ordnungskräften, dass sie mit ihrem Einsatz für diese Klarheit gesorgt haben. Oberbürgermeister Frank Tilo Becher machte mit Blick nach vorne deutlich: » Eine Messe, bei der maßgeblich auch Fans von NS-Erinnerungsstücken als Verkäufer oder Käufer erwartet werden, ist in Gießen auch zukünftig nicht willkommen.« (pm)