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Gießen: Bundesamt zieht in Gewerbegebiet West - Deutlich weniger Arbeitsplätze als erwartet

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Von: Burkhard Möller

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Das frühere Telekom-Gebäude im Gewerbegebiet West wird Sitz des BFA in Gießen.
Das frühere Telekom-Gebäude im Gewerbegebiet West wird Sitz des BFA in Gießen. © Burkhard Moeller

Das Fernstraßen-Bundesamt wird in das frühere Telekom-Gebäude im Gießener Gewerbegebiet West einziehen. Die Behörde bringt aber weniger Mitarbeiter mit als gedacht.

Gießen (mö). Dass Gießen einer von vier Standorten des neuen Fernstraßen-Bundesamts (FBA) wird, war seit geraumer Zeit klar. Nun steht auch fest, wo die Behörde vorläufig ihren Sitz haben wird. Das FBA wird ab dem kommenden Herbst einen Teil des früheren Telekom-Gebäudes im Gewerbegebiet West beziehen. »Der Mietvertrag für die Interims-Immobilie in der Philipp-Reis-Straße 4 wurde kürzlich geschlossen«, bestätigt FBA-Sprecher Volker Stößel gegenüber der GAZ.

Am Standort in Gießen werden laut dem Pressesprecher im Jahr 2021 voraussichtlich bis zu 28 und im Jahr 2022 voraussichtlich bis zu 45 Personen tätig sein. Dabei werde es sich vorwiegend um Juristen, Verwaltungsfachleute, Ingenieure sowie Landschaftsplaner handeln. »Geeignetes Fachpersonal mit diesen Qualifikationen sind uns willkommen, denn es laufen noch Ausschreibungen«, erklärt Stößel. Das Personal werde für die Durchführung von Planfeststellungsverfahren und straßenrechtliche Fragestellungen zuständig sein.

Bereits Anfang des Jahres war klar, dass am Standort Gießen weit weniger Mitarbeiter tätig sein werden, als es die Politik angekündigt hatte. Im Juni 2018 war noch von bis zu 150 die Rede. Die gesamte Behörde, die ihren Hauptsitz in Leipzig und Regionalstellen in Bonn, Hannover und Gießen hat, wird über etwa 400 Mitarbeiter verfügen, davon allein 250 in der Leipziger Zentrale. Von daher schien die Zahl 150 für Gießen, die auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer beim Neujahrsempfang der Gießener CDU im Februar noch genannt hatte, hochgegriffen.

Zuständig für 13 000 Kilometer

Das FBA ist gegründet worden, damit sich der Bund selbst um das 13 000 Kilometer lange Netz der Autobahnen kümmern kann. Die Bundesregierung verspricht sich davon, Investitionen beschleunigen und beim Ausbau überregionale Schwerpunkte absichern zu können. Bisher gibt der Bund als Eigentümer das Geld, die Länder sind für Planung, Bau und Betrieb zuständig.

Neben dem Bundesamt ist eine bundeseigene Autobahngesellschaft vorgesehen, die ihren Sitz in Berlin und mehrere regionale Niederlassungen haben wird. Hessen kam hier bislang nicht zum Zug, was bei der hessischen Landesregierung für Unverständnis sorgte.

In dem großen Gebäudekomplex im Gewerbegebiet West werden die FBA-Mitarbeiter nicht alleine sein. Nachdem die Telekom den Standort Gießen vor rund zehn Jahren schrittweise aufgegeben und verlagert hatte, mieteten sich verschiedene Nutzer in der Philipp-Reis-Straße 4 ein, darunter zeitweise der Landkreis Gießen oder das Unternehmen Cursor. Aktuell haben dort einige IT-Unternehmen und Bildungsträger ihren Sitz.

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