Gießener Schwanenteich: Bürgerbegehren gegen Pläne der Stadt soll starten

Die Bürgerinitiative zur Rettung der Bäume um den Schwanenteich in Gießen will ein Bürgerbegehren gegen die Pläne der Stadt in Gang setzen. Die Aktivisten freuen sich über junge Mitstreiter.
Gießen - Ein Bürgerbegehren gegen einen Beschluss der Stadtverordneten in Gießen vom Donnerstag, 6. Oktober, zur Sanierung des 600 Meter langen Spazierweges zwischen Schwanenteich und Wieseck soll noch in dieser Woche starten. Dies wurde am Montagabend bei einem Plenum der Bürgerinitiative »Rettet die Bäume am Schwanenteich« von etwa drei Dutzend Anwesenden beschlossen.
Die Stadtverordneten hatten unter anderem beschlossen, dass der Damm saniert werden soll und daher alle Bäume und Sträucher auf der Seite des Schwanenteichs gerodet werden sollen. Die Bürgerinitiative, die sich bereits lange vor diesem zu erwartenden Beschlusses gegründet und diesen späten Kompromiss - zunächst war geplant, alle Bäume auf dem Weg zu roden - mit zahlreichen Aktionen mit erzwungen hatte, sah sich nach der Stadtverordnetensitzung nun unter Zugzwang.
Bürgerbegehren in Gießen: Erstmals junge Mitbürger dabei
Vor etwa zehn Jahren konnte mit dem erfolgreichen Bürgerbegehren »Rettet den Schwanenteich!« zwar schon einmal die Fällung der Bäume an diesem Spazierweg zwischen Schwanenteich und Wieseck verhindert werden, doch die Frage innerhalb der BI war, ob man sich erneut zutraut, ein Bürgerbegehren durchzuführen, da die damaligen Protagonisten älter geworden, einige altersbedingt ausgeschieden und junge Leute in der BI rar sind.
Wie, das war die Kardinalfrage, sollten mit einem Dutzend Senioren 3500 Unterschriften innerhalb der gesetzlichen Frist von sechs Wochen gesammelt werden? Das Plenum am Montagabend gab indes eine unerwartete Antwort. Knapp 40 Personen, darunter erstmals auch etliche jüngere Bürgerinnen und Bürger, erklärten sich bereit, sich beim Unterschriftensammeln einzubringen. Gerhard Keller, einer der Initiatoren des Bürgerbegehrens, sprach davon, mit der BI schon »einen kleinen Erfolg erreicht« zu haben.
Schwanenteich in Gießen: »Hinaus geschmissenes Geld in Millionenhöhe«
Zum Dank wurden an die bisherigen Initiatoren rote Rosen verteilt. Michael Janitzki beklagte aber, dass man nur einen der vier rund um den Schwanenteich beschlossenen Beschlüsse in das Bürgerbegehren einbringe. Es sei nachvollziehbar, dass man sich nicht verzetteln wolle, gleichfalls fand er das Vorhaben des Mäandrierens der Wieseck im Bereich der Liegefläche des Freibades »grotesk«.
Auch dort werde alter Baumbestand gefällt. Auch ein neuer Überflutungsdamm, der den alten ersetzt, müsse bei dieser Maßnahme errichtet werden. Für Janitzki stellt diese Maßnahme »hinausgeschmissenes Geld in Millionenhöhe« dar.