Brücke am Lahnuferweg wird abgebaut

Gießen (mö). Glätte und Hochwasser: Aus diesen beiden Gründen wurde die Brückenkonstruktion, die seit der Landesgartenschau vor acht Jahren die Wieseckmündung im Zuge des Lahnuferwegs überspannt hatte, im Winter manchmal gesperrt. Auch jetzt kann sie nicht befahren werden, aber diesmal wird der Sperrung keine Wiederöffnung folgen. »Die Brücke wird endgültig abgebaut.
Die wasserrechtliche Genehmigung läuft ohne weitere Verlängerungsmöglichkeit zum Jahresende aus«, erklärt Stadtsprecherin Claudia Boje.
Eine Verlängerung der Genehmigung sei seitens der zuständigen Unteren Wasserbehörde des Landkreises verwehrt worden. Der Gerüstbauer aus Berlin, der die Konstruktion einst errichtet hatte, wird sie Anfang Januar abbauen, fügte Boje hinzu und bestätigte die Absicht der Stadt, eine dauerhafte Lösung für das Provisorium zu schaffen.
Laut Boje bereitet das Tiefbauamt fürs kommende Jahr die Vergabe einer Machbarkeitsstudie vor, in der verschiedene Brückenvarianten untersucht werden sollen. Diese würden sich in ihrer Lage sowie der Berücksichtigung unterschiedlicher Hochwasserstände unterscheiden und seien mit der Wasserbehörde und dem Umweltamt sowie dem Gartenamt abgestimmt und vordefiniert worden.
Das Brückchen war vor allem bei Radfahrern beliebt, weil es die direkte Weiterfahrt auf dem Lahnuferweg zwischen Kleinlinden und der Innenstadt ermöglichte. Vor der Errichtung des Stegs mussten die Radfahrer hoch zur Lahnstraße, fuhren auf dem Gehweg über die Straßenbrücke, die über die Wieseck führt, und wieder hinab zum Lahnuferweg. Dabei kam es auf dem Gehweg immer wieder zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern.
Die Brücke, die in einem Überschwemmungsgebiet liegt, war zur Landesgartenschau 2014 unter dem Titel »Bridge over troubled water« aufgebaut und als Kunstwerk deklariert worden. Damals war es eine reine Fußgängerbrücke, Radfahrer sollten wegen des glatten Belags absteigen und schieben. Nach Ende der Gartenschau wurde sie abgebaut, doch der von dem Künstlerduo Martin Kaltwasser und Folke Köbberling geschaffene Steg war mittlerweile in der Bevölkerung derart beliebt, dass es viele Forderungen nach einem Wiederaufbau gab. Der erfolgte dann im Herbst 2015 in Form eines auch winterfesten Wiedereinbaus mit einem etwas weniger glatten Belag.
Eine feste Brücke, die Inhalt einer Rahmenplanung für die Lahnaue war, hatte die Stadt aus Kostengründen aus dem Bauprogramm für die Gartenschau gestrichen.