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blab DATA – das Konzert, das aus der Reihe tanzt

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Von: Redaktion

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»Als ich die Gießener Performerin Vanessa Wagner am Mikrofon sah, endlose Nonsense-Tiraden vor sich her brabbelnd, dachte ich, das müsse eine Art Rache sein.« Mit diesem Satz beschreibt der Licher Schlagzeuger und blab-Initiator, Herk Röpe, den Beginn des Projekts »blab DATA«. Drei improvisierende Musiker sollen es mit der Quasselstrippe aufnehmen: Thomas Böhm an der Gitarre, Martin Gnieß am Kontrabass und Röpe selbst am Schlagzeug. Am Freitag, 23. November, Einlass 19.30 Uhr, ist das im Hermann-Levi-Saal des Rathauses zu erleben.

»Als ich die Gießener Performerin Vanessa Wagner am Mikrofon sah, endlose Nonsense-Tiraden vor sich her brabbelnd, dachte ich, das müsse eine Art Rache sein.« Mit diesem Satz beschreibt der Licher Schlagzeuger und blab-Initiator, Herk Röpe, den Beginn des Projekts »blab DATA«. Drei improvisierende Musiker sollen es mit der Quasselstrippe aufnehmen: Thomas Böhm an der Gitarre, Martin Gnieß am Kontrabass und Röpe selbst am Schlagzeug. Am Freitag, 23. November, Einlass 19.30 Uhr, ist das im Hermann-Levi-Saal des Rathauses zu erleben.

Der aktuelle Bezug und die damit verbundenen Hintergedanken sind schnell gefunden. »Die Erhebung der Daten und ihre sowohl kontrolltechnische wie umsatztechnische Auswertung sind zum Credo unserer Zeit geworden«, meint Röpe. »Jeder fragt sich: Wie kann ich mich vor unlauterer Ausspähung und dem Missbrauch meiner Daten schützen?« Die blab-Antwort ist einfach und wird von Performerin Wagner und den Musikern künstlerisch umgesetzt. Wer dauernd »redet«, hat die Macht, niemand kann in ihn dringen, solange die Wörterfontänen unbändig frei heraussprudeln. Was könnte man mit dem Quatsch schon anfangen? Die Musiker versuchen mit allen Tricks die Stimme in Aktion und die Sprache in Gang zu halten.

Wer »redet«, hat die Macht

Dieser skurril-radikal anmutende Ansatz erinnert an die Sprachzerlegungen und Neuschöpfungen der Dada-Kunst. Zutreffend ist die Bezeichnung »experimentell« für die Konzert-Performance, wird doch mit Sprache experimentiert. Zugleich unterscheidet der betonte thematische Bezug auf ein aktuelles gesellschaftliches Phänomen und die Umsetzung mittels Einbindung der menschlichen Stimme in das musikalische Geschehen diese Aufführung von den vier Konzerten der Reihe »Musik im Pausenraum«, die instrumentale und elektronische Kompositionen im Spannungsfeld von Körper, Raum und Klang präsentieren. Eben eine Konzert-Perfomance, die »aus der Reihe tanzt«. Eintritt kostet 1 bis 10 Euro.

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