1. Gießener Allgemeine
  2. Gießen

Gießener Bio-Großhändler ist insolvent: Erste Investoren melden sich

Erstellt:

Kommentare

Das Logistikzentrum von BiUno in Gießen-Lützellinden ist erst vor etwa eineinhalb Jahren bezogen worden.
Das Logistikzentrum von BiUno in Gießen-Lützellinden ist erst vor etwa eineinhalb Jahren bezogen worden. © Oliver Schepp

Ein bekannter Bio-Großhändler aus Gießen ist in wirtschaftliche Schieflage geraten. Jetzt beginnt das Insolvenzverfahren.

Update vom Mittwoch, 8. Juni, 16.07 Uhr: Das Insolvenzverfahren des Bio-Großhändlers BiUno aus Gießen ist gestartet, wie die Anwaltskanzlei Schultze & Braun am Dienstag (7. Juni) mitteilte. BiUno sucht nun Investoren. Organisiert wird dies von dem vorläufigen Insolvenzverwalter Michael Lojowsky von Schultze & Braun sowie der Unternehmensberatung enomyc. Investoren können sich dabei in einem digitalen Raum über einen Einstieg bei BiUno informieren.

„Wir haben bereits von zahlreichen potenziellen Investoren Interessensbekundungen erhalten“, so Lojowsky. In Gesprächen hätten die Interessenten signalisiert, BiUno bei der Sanierung zu unterstützen wollen und dem Unternehmen treu zu bleiben. Ziel des Investorenprozesses, an dem sich jeder beteiligen kann, sei es, den Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze zu sichern.

Gießen: Insolventer Bio-Großhändler kann Gehälter noch kurzzeitig sichern

Erstmeldung vom Freitag, 13. Mai, 9 Uhr: Gießen-Lützellinden - Der Bio-Großhändler BiUno, in der Region auch als Phoenix Naturprodukte bekannt, hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Amtsgericht Gießen bestellte daraufhin Rechtsanwalt Michael Lojowsky von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Lojowsky und sein Team sind vor Ort und verschaffen sich einen Überblick über die Situation am Unternehmenssitz im Lützellindener Gewerbegebiet Rechtenbacher Hohl.

BiUno, als Phoenix vor gut 40 Jahren gegründet, sei als Großhändler über die Grenzen Mittelhessens bekannt und stehe für zertifizierte Bio-Ware in Premiumqualität, heißt es in einer Mitteilung des Insolvenzverwalters. Zu den Kunden zählten viele Einzelhändler, Filialisten, Lieferserviceunternehmen und Großküchen. Sie könnten wie gewohnt über ihr Warenwirtschaftssystem oder im Onlineshop aus dem Sortiment bestellen, das über 10 000 Artikel umfasst, von denen viele aus der Region stammen«, schreibt Lojowsky. Der Geschäftsbetrieb laufe in vollem Umfang weiter.

Gießen: Großkunde springt ab, Bio-Großhändler in Schieflage

Eine Ursache der wirtschaftlichen Schieflage von BiUno sei ein deutlicher Auftragsrückgang durch das Ende der Zusammenarbeit mit einem Großkunden.

Die 85 Mitarbeiter wurden von Lojowsky und Geschäftsführer Mohamed El Ouariachi über die Situation und das weitere Vorgehen informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind bis Ende Juli gesichert.

Insolvenzverwalter: Sanierung von BiUno in Gießen möglich

Der Insolvenzverwalter prüft nun die Optionen für eine Restrukturierung und will in Kürze eine gezielte Suche nach möglichen Investoren starten. »Wir haben bereits erste Anfragen erhalten«, sagt Lojowsky. Wenn ein passender Partner gefunden werde, sei eine Sanierung des Unternehmens möglich.

BiUno hat erst vor rund eineinhalb Jahren sein modernes Logistikzentrum in Lützellinden auf einer 14 500 Quadratmeter großen Nutzfläche bezogen. Die Gewerbefläche am Nordrand des Gewerbegebiets Rechtenbacher Hohl war ursprünglich vom Logistikunternehmen VGP, das im US-Depot eine Großfläche übernommen hat, entwickelt worden. Phoenix, das aus Rosbach nach Gießen umgezogen ist, siedelte sich dann auf dem kompletten VGP-Grundstück an.

Auch interessant

Kommentare