Bester Club Deutschlands in Gießen?

Damit konnte vor fünf Jahren niemand ernsthaft rechnen: Die Chancen für die Admiral Music Lounge stehen gut, bald offiziell zum besten Club Deutschlands ernannt zu werden.
Damals, noch am Vorabend der Eröffnung, wurde am Oberlachweg gebohrt und gehämmert. Dann jedoch ging alles ganz schnell: Ein paar Tage später gab sich sogar Paris Hilton die Ehre.
Vor einiger Zeit erzählte Markus Urich als Geschäftsführer der Admiral Music Lounge, wie er sie und andere große Namen wie Major Laser, Rihanna, Sean Paul nach Gießen holt: In der Regel schreiben Konzertveranstalter die After-Show-Partys aus. Agenturen fragen verschiedene Clubs an, holen Angebote ein. »Wichtiger als das Geld sind häufig aber die anderen Voraussetzungen«, verriet der Experte. Security, Bühne, Technik. Bis ins kleinste Detail seien die Engagements geregelt. Beispiel: Rihanna und Chris Brown sollten mit einer S-Klasse aus Frankfurt abgeholt und nach Gießen gebracht werden. Fahrzeuge mieteten die Organisatoren der Admiral Music Lounge eigens von den Veranstaltern der Berlinale an: Echte Luxuskarrossen mit exquisiter Ausstattung, die im Wert den schriftlich fixierten Mercedes weit überschritten. Weil genau das aber nicht im Vertrag stand, sondern eben eine S-Klasse vereinbart war, stellte sich das Management quer.
Urich fuhr kurzerhand mit seinem zufällig genau passenden Privatwagen nach Frankfurt. Das Management war glücklich. Rihanna und Chris Brown nahmen dann trotzdem ihren Tour-Bus für die Fahrt nach Gießen. Verlässlichkeit sei ein zentrales Thema in der Branche, sagte Urich damals. Und mit Blick auf die Admiral Music Lounge: »Wir haben natürlich ausgebildete Personenschützer, Licht- und Tontechniker.«
Nun ist die Admiral Music Lounge einer von drei Finalisten im Rennen um den Titel des besten Clubs der Republik. Damit haben sich Urich und seine Mannschaft vor einer Jury bereits gegen etwa 200 weitere Mitbewerber durchgesetzt. »Neben den Bookings sind es vor allem das besondere Ambiente und das Personal, die den hohen Anspruch der Admiral Music Lounge einlösen«, heißt es bei den Organisatoren: Die Fachzeitschrift »Fizzz« hatte den Wettbewerb vor Jahren ins Leben gerufen. Zuletzt konnten das Gibson Frankfurt 2013 und der Cage Köln 2014 gewinnen. Nun will sich die Admiral Music Lounge gegen das Bob Beaman München sowie die Passage 46 Freiburg durchsetzen.
Dabei kann Mittelhessen behilflich sein: Denn am Ende wird das Urteil der Jury über die drei Finalisten mit dem Ergebnis eines offenen Votings kombiniert. Abgestimmt werden kann unter www.fizzz.de.
Das große Geld, so verriet es Geschäftsführer Urich jüngst, sei mit den Engagements der großen Namen in der Admiral Music Lounge übrigens nicht zu machen: Sie seien vielmehr Werbung für den Club am Oberlachweg. Ohnehin ist die Admiral Music Lounge für Urich eher eine Herzensangelegenheit: Im wahren Leben vertreibt er mit seiner Marburger Firma Kassensysteme an große Handelsunternehmen und rund 2500 Gastronomiebetriebe im ganzen Land.
Auch fünf Jahre nach der Eröffnung hat er noch nicht genug von der Admiral Music Lounge. Doch was kommt nach Paris Hilton und Rihanna? Derzeit arbeiten die Organisatoren an einer spektakulären Geburtstagsparty für den dann vielleicht bald besten Club im Land. fd