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Neuer Blitzer in Gießen: 558 Verstöße in nur drei Wochen

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Von: Kays Al-Khanak

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Viel zu tun für den Blitzer vor der Kita in Allendorf.
Viel zu tun für den Blitzer vor der Kita in Allendorf. © Oliver Schepp

Die Stadt Gießen hat vor einer Kita einen neuen Blitzer aufgestellt. Seit Mitte Februar wurden hunderte Autofahrer erwischt, die zu schnell unterwegs waren.

Gießen - Seit dem 21. Februar ist der fest installierte Blitzer vor der Kindertagesstätte im Ortsteil Allendorf in Betrieb. Bis jetzt hat die Stadt Gießen an dieser Stelle 558 Verstöße gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung festgestellt. Der Ortsbeirat fühlt sich bestätigt in seiner hartnäckigen Forderung nach einer festen Geschwindigkeitsmessung vor der Einrichtung.

Schon seit vielen Jahren mahnt der Ortsbeirat an, vor der Kita »Lummerland« einen festen Blitzer aufzustellen. Nur: Ein solches Gremium kann das nicht einfach so bestimmen, sondern kann der Stadt Gießen nur Vorschläge machen. Die hatte nun festgestellt, dass an dieser Stelle der Kleinlindener Straße die zulässige Geschwindigkeit häufig überschritten werde. Hinzu kommt: In unmittelbarer Nähe der Kita befindet sich das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr - und damit ein besonders sensibler Verkehrsbereich.

In Allendorf konnte die Stadt Gießen den Blitzer aufstellen, »weil das verbaute Gerät mobil unterwegs war und dieser Standort die Voraussetzungen für eine stationäre Folgenutzung erfüllte«, teilte die Stadt Ende Februar kurz vor der Inbetriebnahme des Geräts auf Anfrage dieser Zeitung mit.

Neuer Blitzer in Gießen: „Überwiegend geringe“ Geschwindigkeitsüberschreitungen

Die in gut drei Wochen festgestellten 558 Verstöße gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung sprechen eine deutliche Sprache. Konkret handelt es sich nach Angaben der Stadt »überwiegend um geringe Überschreitungen von bis zu 10 km/h bei erlaubten 30 km/h«. Nur in seltenen Fällen seien höhere Geschwindigkeiten gemessen worden. »Die gefahrenen Geschwindigkeiten sind nicht so hoch wie oftmals beschrieben«, teilt die Sprecherin der Stadt, Claudia Boje, auf Anfrage dieser Zeitung mit.

Die Stadt Gießen hatte ein absolutes Halteverbot vor der Kita angeordnet. Die Schilder indes ließen länger auf sich warten. Dies veranlasste den Ortsvorsteher Thomas Euler zu der Vermutung, dass durch vor der Messeinrichtung parkende Eltern, die ihre Kinder in die Kita bringen, »manch Raser durch die Lappen geht, der eigentlich mit einem Ordnungsgeld belegt werden muss«. Mittlerweile jedoch sind die Schilder vor der Kita angebracht worden. Die Stadt kündigt an, die Regelung durch die Ordnungspolizei kontrollieren zu lassen.

Blitzer-Bedarf auch vor Grundschule in Gießen-Allendorf

Der Ortsbeirat sieht aber weiteren Bedarf für eine Überwachung der Geschwindigkeitsbegrenzung - und zwar vor der Allendorfer Grundschule. Dort gilt Tempo 30, und bis vor einiger Zeit stand dort auch eine Geschwindigkeitsanzeige, die Autofahrer mittels Smiley darauf hinwies, wie schnell sie unterwegs sind. Laut Euler würden viele Autofahrer dort aber schneller unterwegs sein als erlaubt. Deshalb verstehe der Ortsbeirat nicht, warum die Anzeige abgebaut wurde.

Die Stadt teilt dazu mit, dass die Standorte der Geschwindigkeitsanzeigen regelmäßig wechseln würden, um an möglichst vielen Stellen im Stadtgebiet auf die Geschwindigkeiten hinzuweisen. Derzeit werde aber ein Überwachungskonzept der stationären und mobilen Blitzer erarbeitet. Wann dieses Konzept vorliegt, sagt Boje, stehe noch nicht fest. (khn)

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