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Begleiter in akuten Krisen

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Pfarrer Hans-Theo Daum (r.) begrüßt die neuen Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger. © Red

Gießen (pm). In einem Gottesdienst in der katholischen St. Thomas Morus-Kirche in Gießen wurden acht neue Notfallseelsorger für ihren Dienst eingeführt. Dies übernahmen der Leiter der Notfallseelsorge im Landkreis Gießen, Pfarrer Hans-Theo Daum, und der katholische Pfarrer Martin Sahm.

Rund 150 Vertreter von Polizei, Rettungsdiensten, Feuerwehr und THW, Angehörige, Freunde und Interessierte waren zum Jahresgottesdienst der Notfallseelsorge, der auch »Blaulichtgottesdienst« genannt wird, gekommen.

OB Becher dankt den Kirchen

Gießens Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher dankte allen Notfallseelsorgern für ihren Dienst. Er bedankte sich auch bei den Kirchen, dass sie diesen Krisendienst leisten und sich damit an die Seite aller Einsatzkräfte stellen. Die jetzt für die Notfallseelsorge Beauftragten kommen aus unterschiedlichen Berufen. Beispielsweise gehören nun Pädagoginnen oder eine Pharmazeutisch-technische Assistentin neu dazu. Die Notfallseelsorge gibt es seit den Neunzigerjahren. Sie begleiten Menschen in Krisensituationen und arbeiten dabei eng mit Polizei und Rettungsdiensten zusammen. Sie werden von den Leitstellen der Rettungsdienste, Polizei oder Feuerwehr in akuten Krisensituation an den Ort des Geschehens gerufen, aber auch zur Unterstützung von Angehörigen nach häuslichen traumatischen Ereignissen, wie nach erfolgloser Reanimation, plötzlichem Kindstod und Suizid.

Angebot wird mehr angenommen

Außerdem begleiten sie Polizeikräfte bei der Überbringung von Todesnachrichten.

Pfarrer Daum hob in seiner Begrüßung darauf hin, dass von Seiten der Einsatzabteilungen zunehmend das Angebot der Notfallseelsorge angenommen wird, nach belastenden Einsätzen Erfahrungen miteinander aufzuarbeiten, das Gespräch zu suchen oder sich präventiv mit Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen zu beschäftigen.

Die evangelische Dekanin im Gießener Land, Pfarrerin Barbara Lang, dankte Einsatzkräften und Notfallseelsorgern dafür, dass sie sich »darauf eingelassen haben, stellvertretend für die Gesellschaft einzustehen, wachsam zu sein, uns abzusichern, zu retten, zu trösten und unendlich vieles mehr«. Notfallseelsorger werden mit einer qualifizierten Ausbildung auf den Dienst vorbereitet. In den Kursen geht es unter anderem um die Themen Stress, Tod, Kindstod, Überbringung einer Todesnachricht, Suizid, Verkehrsunfall, Feuer, Schockreaktionen, Trauerformen oder Gesprächsführung in Krisen.

Wer sich für die Mitarbeit als Notfallseelsorger interessiert, kann sich an Pfarrer Daum wenden. Mailadresse: hans-theo.daum@ekhn.de.

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