70 Jahre Dienst am Nächsten

Gießen (pm). Ordensfrau Schwester Philaretha hat sich nach fast 70 Jahren Dienst aus dem St. Josefs Krankenhaus Balserische Stiftung verabschiedet. Die 95-Jährige ist seit 1952 Ordensfrau der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) mit Sitz in Nürnberg. Ebenso seit 1952 lebt sie in Gießen und verrichtet ihre Arbeit im St.
Josefs Krankenhaus.
Im kommenden September würde sie 70 Jahre Tätigkeit im Krankenhaus und Leben in Gießen abrunden. Nun hat sie Mittelhessen in Richtung Ebersteinburg bei Baden-Baden verlassen, wo sie ihren Altersruhesitz haben wird.
Im dortigen Alten- und Pflegeheim »Maria Frieden«, das zur selben Trägerschaft wie das Krankenhaus gehört, wird sie auf einige ihr gut bekannte Mitschwestern treffen, die früher in Gießen lebten und arbeiteten. Der Abschied von Gießen wird ihr deshalb etwas leichter fallen.
Geboren wurde Schwester Philaretha, mit weltlichem Namen Hedwig Köpfer, am 1. März 1927 im Schwarzwald. Im St. Josefs Krankenhaus war sie seit Jahrzehnten ein fester und wichtiger Bestandteil. Seit fast 70 Jahren lebte und arbeitete sie hier und war mit großem Fleiß und Einsatz und unerschütterlichem Gottvertrauen in der Krankenpflege tätig, viele Jahre lang als Stationsleitung in der Inneren Medizin.
Auch wenn »Philo«, wie Schwester Philaretha häufig liebevoll genannt wird, schon lange im Ruhestand ist, war sie zuletzt für das Krankenhaus und die Gemeinschaft der Ordensschwestern aktiv, wie Oberin Schwester Theresa erzählt: »Schwester Philaretha hat bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie noch alle Flyer, Prospekte und Zeitschriften im Haus verteilt. Sie hat sie auf ihren Rollator geladen und ist durch die Stationen gefahren und hat alle Info-Ständer befüllt. Dabei hat sie viele Patienten getroffen und mit den Mitarbeitern regen Kontakt gepflegt. Für uns in der Gemeinschaft hat sie wertvolle hauswirtschaftliche Arbeiten übernommen. Wir werden sie sehr vermissen.«
Geschäftsführer Andreas Leipert dankte Schwester Philaretha für ihren »langjährigen unvergleichbaren Einsatz«. Sie sei stets »für unsere Patientinnen und Patienten, ihre Angehörigen und auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dagewesen«, schreibt Leipert und wünscht der Ordensfrau auch im Namen der Krankenhausleitung und aller Mitarbeiter alles Gute und Gottes reichen Segen.